Seit dem Jahr 2004 lese und schreibe ich Beiträge in diesem Forum. Eine lange Zeit die mir nun mal zu ein paar grundsätzlichen Überlegungen Anlass geben soll: Nach zwei Benzen, einem W124 Coupé (nichts da von "letztem richtigen Benz", ich hatte viel Ärger mit dieser Karre) und dem Kauf meines Traumwagens SL R129, der mir sogar noch mehr Verdruss bereitete, fiel der Entschluss dem "Murks made in Germany" endgültig "Goodbye" zu sagen. - Und an diesem Entschluss wird sich auch nichts mehr ändern. Seit Jahrzehnten stand immer mindestens ein Subaru in unserer Garage und diese Fahrzeuge bereiteten niemals solche Probleme. Neben dem Cadillac XLR bat damals eigentlich nur der Lexus SC430 ein ähnliches Konzept wie der SL. Der XLR war betr. Design der Favorit (mit dem Design des SC habe ich mich nie so zu 100% angefreundet). Aber unter Berücksichtigung der Qualitätsansprüche wurde dann doch ein fast neuer SC gekauft. Und die Qualitätsansprüche wurden tatsächlich noch übertroffen. In elf Jahren fiel einzig eine Lambda-Sonde aus, was ja ein bekanntes Problem ist, genau wie die zweifelhaften oft rubbelnden Frontbremsen. Ich kann ehrlich sagen, dass ich fast so etwas wie ein Fan der Marke wurde. Aber die Zeiten ändern sich: Im Forum wurde der Ton zeitweise etwas rauer (oder sieht man die Vergangenheit immer etwas positiv verklärt?). Und dann unternahm Lexus einiges um meine Sympathie zur Marke etwas zu minimieren. - Was nun kommt ist natürlich sehr subjektiv und nur meine persönliche Meinung. Da kam erst das CVT-Getriebe - dieses Gummibandgetriebe wird niemals mein Freund (wie bei Subaru; deshalb hüte ich meinen Forester 2.5 XT mit Wandler wie meinen Augapfel). Dann entgleiste das Design mit dem grässlichen Diablo Grill. Und dann kam der Tag wo wegen dem Rückruf der Airbag am SC getauscht werden musste: Als gratis Ersatzwagen gabs einen NX 300h und ich freute mich trotz des Designs, die mir neue Technik zu erfahren. Aber die Enttäuschung war für mich ernüchternd. Noch nie hatte ich so ein synthetisches Fahrgefühl, völlig abgekoppelt von der Straße, erlebt. CVT, Hybrid und ein Lichtermeer von Hinweisen und Assistenten sorgten schlicht dafür, dass eine authentisch Fahrfreude total auf der Strecke blieb. Was für eine Genuss war dann wieder der Umstieg in meinen 10 Jahre alten Forester mit seiner Plastiklandschaft und seinen rauen Sitten. Alles muss, oder besser darf, man noch selber machen und man empfindet das Fahren wieder in seiner klassischen Form. - Das Ganze löste dann den Entschluss aus, sich auch vom SC zu verabschieden und sich dem urigen und puristischen Abarth Spider, der die Fahrfreude des Försters noch potenziert zu zuwenden.
So das war meine kleine sehr subjektive Stellungnahme zur Lexus und zeitgemäßer Fortbewegung im Allgemeinen. Bitte nicht übel nehmen, jeder darf natürlich wie er es gerne hätte. Zudem bin ich in der glücklichen Lage nicht täglich lange Strecken in dichtem Verkehr zurück legen zu müssen - wäre dem so, würde ich die Sache wohl auch, aber nur ein klein wenig, anders sehen. Doch nun genieße ich die noch verbleibende Zeit der klassischen Fortbewegung und der Dynamik des Fahrens. Für einen Motor, der klingt wie der Bohrer meines Zahnarztes, bin ich vermutlich einfach schon zu alt. Und @lexibär : Mein Motor und Auspuff machen nur Radau außerhalb von bewohntem Gebiet - versprochen!
Gruß
Emerald
PS.
Entgegen dem linken Zeitgeist halte ich Batterien als Speichermedium für die mobile Fortbewegung nicht für zukunftsweisend: Hohe Herstellungskosten, teure Entsorgung, beschränkte Reichweite, hohes Gewicht und lange Ladezeiten. (So ähnlich tönte es ja auch aus der Konzernzentrale von Toyota). Die Zukunft wird wohl eher dem Wasserstoff gehören. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.