Korrektur: Ich habe heute gelesen, dass beim Volt/Ampera die Traktionsbatterien im Normalfall auf minimal 35 Prozent leergefahren werden. Von gut 16 kWh Kapazität verblieben dann 10 kWh zum Fahren. Im Sinne der Lebenserwartung der Akkus ist das sicher eine sinnvolle Massnahme.
So sollen die Instrumente aussehen:
Neuigkeiten gibt es auch vom PlugIn-Prius, der die Basis eines zukünftigen PlugIn-Lexus bilden könnte (sofern dieser nicht nur ein Gerücht ist). Prinzipiell leidet er unter genau denselben konzeptionellen Unzulänglichkeiten wie der Ampera, wenn man davon absieht, dass er dank Leistungsverzweigung einem seriellen Hybriden verbrauchstechnisch immer überlegen sein wird.
Gegenüber der Testflotte mit den drei Traktionsbatterien, von denen letztlich nur die eine im Hybrid-Modus zur Verfügung steht, hat man das Konzept aber deutlich ausgebaut. So soll er nun mit Lithium-Ionen-Kobalt-Akkus ausgestattet sein, die reine EV-Reichweite 20 Kilometer betragen. Hört sich erstmal mau an, aber aufpassen: Der Fahrer soll bei diesem Konzept nämlich frei entscheiden können, wann er diese 20 Kilometer aus der Steckdose verbrauchen möchte. Ein enormer Vorteil!
Geht es zum Beispiel morgens zunächst auf ein flottes Stück Autobahn, macht es bei einem PlugIn-Hybriden wenig Sinn, diese elektrisch zurückzulegen, da das die Traktionsbatterie ruckzuck leer saugen würde und man anschliessend mit laufendem Motor im Stadtverkehr steht. Also würde man in diesem Beispiel erstmal im normalen Vollhybrid-Modus - leistungsverzweigt - fahren und erst nach Verlassen der Autobahn rein elektrisch weiter.
Ist die Traktionsbatterie dann leer, fährt der PlugIn wie ein normaler Prius, also deutlich unter 5 Liter/100 km. Er hat nun aber mehr Kapazität zum Rekuperieren und Zwischenspeichern, so dass seine Standard-EV-Reichweite auch im Vollhybrid-Modus auf über 5 Kilometer angehoben werden soll. Kosten soll er ab 31.000 Euro. Zum Vergleich: Ein normaler Prius kostet zwischen 25 und 39.000 Euro, je nach Ausstattung. Das Kofferraumvolumen soll von 450 auf 410 Liter schrumpfen, das Gewicht um 80 Kilogramm steigen. Er bietet weiterhin reichlich Platz für 5 Erwachsene.
Um den Vergleich mit dem Ampera abzuschliessen, müsste man den Stromkonsum des PlugIn-Prius im EV-Modus kennen. Dazu gibt es aber noch keine konkrete Aussage. Nach den bisher vorliegenden Daten wird er mit diesem Konzept unterm Strich zwischen 30 und 40 Prozent weniger Strom und Benzin als der Ampera benötigen. Das ist aber bislang nur eine Überschlagsberechnung aufgrund der vorliegenden Daten, also eine Schätzung, die noch praktisch überprüft werden muss.
Was man bei einem Vergleich aber genauso berücksichtigen muss: Beträgt die tägliche Fahrstrecke nicht viel mehr als die ungefähre EV-Reichweite des Ampera (2 x 25) Kilometer, wird man mit dem Ampera günstiger fahren. Er benötigt zwar erheblich mehr Strom und Benzin als das Toyota-Konzept, aber Strom (pro 100 km) ist viel billiger als Benzin (pro 100 km). Da seine reine EV-Reichweite mit 50 Kilometern 2,5mal so hoch ist, wird sich das zumindest im Unterhalt rechnen, einen günstigen Stromanbieter vorausgesetzt.
Betriebswirtschaftlich darf man das nicht hinterfragen, denn die 12.000 Euro Aufpreis zu einem PlugIn-Prius wird man selbst im reinen Kurzstreckenbetrieb nie hereinfahren können - aber das ist ja nicht unbedingt der kaufentscheidende Faktor. Sieht das Fahrprofil anders aus oder wird öfter von längeren Strecken unterbrochen, schlägt das Pendel in jedem Fall zugunsten des Toyota-Konzepts aus.
So. Und jetzt muss man beide Autos nur noch kaufen können.
Viele Grüße, Erwin