Ich wünschte, es wäre anders, aber je mehr Daten durchsickern, umso weniger überzeugend wird das ganze. Das hier ist das EPA-Label des baugleichen Chevrolet Volt:
Umgerechnet sieht das so aus:
Im reinen Benzinbetrieb
5,88 Liter/100 km - Highways (Tempolimit zwischen 89 und 105 km/h, je nach Bundesstaat)
6,71 Liter/100 km - Stadtverkehr
6,35 Liter/100 km - Schnitt
Im reinen Elektrobetrieb
22,4 kWh/100 km
Bei allem Respekt, das sind einfach miserable Werte, selbst wenn man sie Eins zu Eins für bare Münze nimmt. Insbesondere der Stromverbrauch im reinen Elektro-Betrieb ist gigantisch hoch, was bei diesem Leergewicht auch nicht weiter verwundert.
Im Priusforum hat jemand in seinen Prius II einen kleinen Zusatzakku reingebaut, der mit 4 kWh nur ein Viertel der Kapazität hat, die ein Opel Ampera mit sich herumschleppen wird. Das Energiemanagement des Autos wurde nicht angepasst, und trotzdem braucht es in der Praxis auf Anhieb 20 Prozent weniger Sprit und 20 Prozent weniger Strom als die Opel Ampera-Werksangabe. Und zwar auf den ersten 100 Kilometern. Das bedeutet, in der Praxis wird der Unterschied noch viel grösser ausfallen, und bei längeren Strecken wird die immer offene Schere noch erheblich weiter auseinandergehen.
Unterm Strich: Man kann sich einen Ampera vielleicht kaufen, weil man ihn schick oder trendig oder sonstwas findet. Aber sicher nicht, um beim Fahren möglichst wenig Energie zu verbrauchen. Da gibt es entschieden besserer Konzepte, nämlich Elektroautos (für kurze Strecken) oder Hybride (für lange). Der Ampera ist sicher gut gemeint, vereint aber die Nachteile beider Konzepte, was insbesondere im Elektrobetrieb in einem ungewöhnlich hohen Energieverbrauch resultiert.
Das will aber niemand wissen. Ich habe keinerlei Zweifel daran, dass er ein Verkaufserfolg werden wird.
Viele Grüße, Erwin