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Schluss mit der Geschmacklosigkeit


H6Fan

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Zunächst noch ein paar warme Worte. Lasst den Text einfach auf Euch wirken. Mir ist klar, dass die Individualisten im LOC schon tendeziell mehr auf gutes Essen achten. Aber vielleicht entdeckt man noch so manches, über das man bisher nicht so genau nachgedacht hat. In diesem Sinne:

12.03.2012 · Wir essen zu billig und denken zu wenig über unser Essen nach. Das ist der eigentliche, der permanente Lebensmittelskandal. Ein Aufschrei am Rande der Verzweiflung.

Von Jakob Strobel y Serra

Es ist schlimm genug, dass wir massenhaft Fastfood in uns hineinstopfen. Noch schlimmer ist, dass wir behaupten, es schmecke uns.

Jeder, der gerne reist und gerne isst, kann Geschichten erzählen von kulinarischen Erweckungserlebnissen am Straßenrand, von Garküchen und Trottoirrestaurants in Hanoi oder Kyoto, Bangkok oder Kanton, die aus nichts anderem als einem Eisentopf mit glühenden Kohlen, einem großen Kessel mit brodelnder Brühe, ein paar Plastikschemeln bestehen. Hier hockt man in Feinschmeckers Himmelreich, das seine Pforten niemals schließen möge, knackt unter Sternen und Tamarinden Krebse und Langusten, zahlt lächerliche fünf, sechs Euro, die man für ein Spottgeld hält. Und dann kommt man nach Hause zurück, sieht im Vorbeigehen, was wirklich billig ist: Döner für 2,80 Euro, Currywurst für 2,20 oder McDonald’s-Plastikpampe für 1,99 - und fragt sich, ob wir noch ganz bei Trost sind, so billig und so schlecht zu essen.

Beim Essen verhalten wir uns wie die drei berühmten buddhistischen Affen, die nichts Schlechtes sehen, nichts Schlechtes hören und nichts Schlechtes sagen wollen; nur dass wir nicht weise sind. Denn wir sehen nicht, dass wir uns von Ramsch ernähren. Wir wollen nicht hören, welcher Dreck in unserer Nahrung steckt. Und wir sagen nichts, weder anklagend noch selbstkritisch, wenn wir uns von der Nahrungsmittelindustrie mit falschen Versprechungen in die Falle locken lassen.

Geld in ein zehngängiges Menü zu stecken, halten viele für dekadent

Deutschland erlebt einen wunderbaren Boom der Feinschmeckerei. Doch gleichzeitig haben ganze Bevölkerungsschichten, ganze Generationen es in ihrer Geizgeilheit und ihrem Küchenanalphabetismus fast verlernt, dass gutes Essen gutes Geld kostet und billiges Essen niemals gut sein kann, sondern bestenfalls nicht gefährlich ist. Sie sind bereit, für das Fünfundsechzig-Minuten-Konzert eines kapriziösen Popsternchens dreistellige Summen auszugeben.

Das gleiche Geld in ein zehngängiges Degustationsmenü zu stecken, halten viele aber für pervers und dekadent - und machen ohne Wimpernzucken einen Familienausflug in den Freizeitpark, der nicht viel billiger ist als ein Besuch im Sternerestaurant mit Kind und Kegel. Und immer wieder hört man von solchen Menschen die Klage, dass sie sich Bio-Lebensmittel nicht leisten könnten. Es sind dieselben Menschen, die dafür sorgen, dass eine Firma wie Apple dank ihrer iPhones und iPads in einem einzigen Quartal einen Gewinn von dreizehn Milliarden Dollar macht.

In Deutschland kann man einen Becher Joghurt für neunzehn Cent, einen Liter Milch für 49 Cent, ein halbes Pfund Butter für 79 Cent und einen Liter Wein für 1,39 Euro kaufen, hergestellt von einer Lebensmittelindustrie, die uns ihre Dumpingware mit fast drei Milliarden Euro Werbeausgaben pro Jahr schmackhaft macht, bereitgestellt von den vier großen Lebensmittelhändlern Edeka, Lidl, Aldi und Rewe, die 85 Prozent des Marktes kontrollieren, mit dramatisch steigender Tendenz.

Zwei Drittel der Babynahrung sind Bioprodukte

Gerade einmal zehn Prozent aller Konsumausgaben reservieren die Deutschen für das Essen, während es in Italien und Spanien knapp fünfzehn und in Frankreich 13,4 Prozent sind. Es geht aber noch schlimmer: In den Vereinigten Staaten, dem kulinarischen Reich des Schreckens und der Finsternis, sind es laut Vereinten Nationen 6,9 Prozent. Dahin dürfen wir nie kommen, doch wir sind auf dem besten Weg dorthin. Denn für die Hälfte aller Deutschen ist nach einer Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung der Preis das einzige Kriterium beim Essenskauf, und das, obwohl Lebensmittel in Deutschland vor allem wegen der Discounter-Diktatur ohnehin schon fünfzehn bis zwanzig Prozent billiger sind als bei unseren europäischen Nachbarn.

Das alles führt dazu, dass Deutschland eine kulinarische Existenz voller Paradoxien an der Grenze zur Schizophrenie führt. Die Menschen haben immer mehr Sehnsucht nach Natürlichkeit und unverfälschtem Essen; gleichzeitig steigt der Anteil an Convenience Food unaufhaltsam. Sie schauen ganzen Brigaden von Fernsehköchen bei der Arbeit zu und essen dabei Industrie-Pizza, die teurer ist als selbstgemachte. Zwei Drittel der Babynahrung sind Bioprodukte, weil Babys nur das Beste bekommen sollen; doch der Gesamtanteil von ökologisch angebauten Lebensmitteln liegt bei kaum mehr als drei Prozent, weil es selbständig denkenden Menschen offenbar gleichgültig ist, wie ungesund sie sich ernähren.

Wir haben die Drei-Affen-Übung perfektioniert

Viele Autofahrer halten Biosprit für Teufelszeug, weil sie Angst um die Gesundheit des Motors in ihrem Wagen haben; doch bei ihrem eigenen Motor, ihrem Körper, machen sie sich kaum jemals solche fürsorglichen Gedanken. Es ist ein Unglück, doch so ist es: Die überwältigende Mehrheit der Deutschen gibt deutlich mehr Geld für Motorenöl als für Salatöl aus.

All die Lebensmittelskandale scheuchen uns auf. Sie rütteln uns aber nicht wach, weil wir gar nicht wahrhaben wollen, dass unsere tatsächliche Gesundheitsgefährdung durch eine Charge vergifteten Putenfleischs oder eine Lieferung vergammelten Schweineschnitzels nach aller Wahrscheinlichkeitsrechnung marginal ist. Das sind nur die Spitzen des wahren, des permanenten Skandals, des eigentlichen Eisbergs. Der Schaden, der Tag für Tag durch Fastfood, Softdrinks und Chipstüten angerichtet wird, lässt alles Dioxin zur Lappalie schrumpfen.

Unsere Tragödie ist nicht ein einzelner überhöhter Grenzwert, sondern die Tatsache, dass etwa in Niedersachsen drei Viertel der Masthühner mit Medikamenten traktiert und in deutschen Ställen jedes Jahr mehr als 800 Tonnen Antibiotika verfüttert werden, fast dreimal mehr, als Menschen einnehmen; dass Hühner heute in dreißig Tagen von vierzig auf 1600 Gramm Lebendgewicht geprügelt werden, während sie früher für ein Kilogramm zwei Monate brauchten; dass nur 0,8 Prozent der deutschen Hähnchen von Biohöfen stammten; dass Hackfleisch billiger ist als Katzenfutter; dass wir die Drei-Affen-Übung perfektioniert haben, dass wir weder sehen noch hören wollen und stattdessen immer dasselbe sagen: Die Politik muss uns besser schützen. Und die Lebensmittelindustrie muss besser kontrolliert werden.

Warum verschreiben Ärzte nicht Gemüse?

Vielleicht ist das der größte Skandal: dass wir die Verantwortung für unser eigenes Wohl so leichtfertig an die Politik und die Industrie delegieren, obwohl nur zehn Prozent der Bevölkerung noch glauben, Politik und Industrie gingen bei Lebensmitteln verantwortungsvoll mit unserer Gesundheit um. Warum benutzen wir nicht unser eigenes Gehirn? Warum weigern wir uns, darüber nachzudenken, wie ein Preis von 99 Cent für ein Pfund Hackfleisch zustande kommt? Warum begreifen wir nicht, was für eine Demütigung, was für eine Selbstkastrierung das Wort „Verbraucher“ ist?

Essen und Ernährung sind bei uns viel zu selten Kopf-Fragen. Es ist kein Wunder, dass wir keine nennenswerte Gastrosophie und kaum gastronomische Literatur haben, sondern nur die ewigen, dummen Vorurteile vom vollen Bauch, der nicht gern studiert. Wir machen uns keine Gedanken darüber, welches Essen für uns am besten und bekömmlichsten ist, welche Effekte Nahrung auf unseren Körper hat, wie die Küche zum Ort der Lust wird - und verraten damit Jahrtausende zivilisatorischer Errungenschaften. Wir hören längst nicht mehr auf Ärztegourmets wie Hippokrates oder Galen von Pergamon, die sagten: „Das Essen sei deine Medizin, und die Medizin sei dein Essen.“

Stattdessen völlen wir bis zur Besinnungslosigkeit und kippen dann einen Magenbitter hinterher. Oder wir gehen den Sirenenrufen der Nahrungsmittelindustrie auf den Leim und kaufen Zuckerbombenjoghurts als Verdauungsförderer. Oder wir versuchen, das grassierende Übergewicht und seine Folgen medikamentös in Schach zu halten. Warum verschreiben Ärzte blutdrucksenkende Mittel und nicht Gemüse?

Es geht beim guten Essen um Geschmack

Dabei ist die Lösung so einfach und so lustvoll dazu. Sie heißt Geschmack. Gutes Essen schmeckt gut, schlechtes Essen schmeckt scheußlich - Industriekarotten schmecken wie Seife, Billighühner wie nasse Pappe, Massenzuchtfische wie Dämmmaterial aus dem Baumarkt. Ein mieses Steak ersäuft beim Anbraten im eigenen Wasser, Steinwolletomaten kann man bei geschlossenen Augen überhaupt nicht als Tomaten identifizieren, und manches Tiefkühlfrikassee scheint vollständig aus anorganischen Materialien zu bestehen.

Benzinwucherpreise sind schrecklich. Aber warum regen wir uns nicht genauso lautstark über Analogkäse, Garnelenfälschungen und Fleischabfallschinken auf? Warum lassen wir es zu, dass unsere Kinder niemals lernen, was guter Geschmack ist, weil wir nicht für sie kochen, weil wir ihnen das Kochen nicht beibringen, weil sie in Kindergärten und Schulkantinen aufgewärmten Fertigfraß bekommen, weil es in den meisten Restaurants als Kindermenü Pommes mit Currywurst gibt anstatt das Erwachsenenessen en miniature wie in Frankreich oder Italien? Das zu tolerieren ist ein Verbrechen gegen den eigenen Nachwuchs, denn Geschmackserziehung ist ein Pflichtfach aller Erziehungsberechtigten und aller pädagogischer Anstalten.

Man muss kein Extremist sein, um auf den rechten Pfad zurückzukehren. Radikaler, von inquisitorischem Ethos befeuerter Vegetarismus ist keine Lösung des Problems, und Bücher wie Karen Duves „Anständig essen“ oder Jonathan Safran Foers „Tiere essen“ vertreten Extrempositionen, die niemals gesellschaftlicher Konsens werden können. Auch Zeitgeistkinder wie die modisch-moralischen „Lohas“, die einen „Lifestyle of Health and Sustainability“ pflegen und in Gute-Gewissen-Gegenden wie Prenzlauer Berg besonders üppig gedeihen, werden es sich vermutlich immer in der Nische gemütlich machen. Es geht beim guten Essen um Geschmack. Und damit um Glück und Gesundheit. Einfacher als auf dem Teller bekommen wir das nirgendwo.

bearbeitet von H6Fan
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Man kann's auch übertreiben. Hättest Du den Tierschutz als Dein Hauptargument genannt, wäre ich ja völlig bei Dir. Aber so...?

Sicher, wer gern den Gaumenfreuden frönt soll das tun, dagegen ist absolut nichts einzuwenden. Jeder wie er mag.

Aber die Nahrungsaufnahme - letztendlich genau wie die Nahrungsausscheidung und Sex von jedem mehrzelligen Wesen auf unserem Planetem praktiziert und folglich wahrlich nix Besonderes - zum höheren Kulturgut zu erklären, das halte ich doch für ziemlich abwegig. Die Leute sollten lieber bei ihrem Burger mal wieder ein gutes Buch lesen und so was für ihr Hirn tun, statt sich erst stundenlang Gedanken darüber zu machen, wie sie bei der nächsten Einladung zum Dinner die Kochkünste der Nachbarn noch übertreffen können - und dann auch noch stundelang in der Küche zu stehen und zu schnippeln, zerteilen, würzen, mixen etc., um dieses Ziel in die Tat umzusetzen. Und sich dann - nachdem man weitere Stunden damit verbracht hat, sich beim Verzehren dieser Delikatessen mit sinnlosem Smalltalk gegenseitig die Hirnwindungen zu verstopfen - auch noch gegenseitig vorzulügen, dass dieses neuestes Produkt der Molekularküche (Ich lach' mich tot) besser schmeckt als ein paar deftige Bratkartoffeln, ein Linseneintopf oder ein Nackensteak vom Grill - oder auch die von Dir so gedisste Currywurst. Das wäre vom kulturellen Aspekt her gesehen wesentlich sinnvoller.

Und das Gesundheitsargument zieht auch nicht. Nie zuvor in der Geschichte wurden die Menschen so alt wie aktuell in der westlichen Welt. Sollen wir alle das biblische Alter von Jopi erreichen?

Nix für Ungut.

bearbeitet von DonParrot
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Ich seh schon, das wird zu einer Grundsatzdiskussion ausarten.

In dem stellenweise drastisch, aber mit passender Wortwahl >geschriebenen< Artikel geht es ja nicht gegen die Currywurst oder Burger an sich, sondern um ihre zu-Billigkeit im Verhältnis zu sonstigen Ansprüchen. Kik-Tacco-Kulinarik.

Auf dem McDoof-Parkplatz kann man sich LOC-treffen, aber zum Speisen geht man ins Rössle oder in den Goldenen Ritter. :thumbup:

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Hättest Du den Tierschutz als Dein Hauptargument genannt, wäre ich ja völlig bei Dir. Aber so...?

Wen sprichst Du hier an?

Ich habe einen Text der FAZ eingestellt. Schau mal in den Subtitel. Da stehts auch :naughty:

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Fakt ist Viele stopfen ohne nachzudenken jeden Dreck in sich hinein.

Das ist wohl die Botschaft des Artikels.

Ich finde daß der Artikel zum Nachdenken anregen kann!

Bravo H6fan daß Du den Artikel der FAZ hier eingestellt hast!

bearbeitet von tantegerda
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Meine Intention war es auch nicht, eine Grenze zu ziehen zwischen teurem und billigen Essen.

Ein selbstgemachter Erbseneintopf ist auch lecker. Aber einzelne Gerichte sind auch wieder Geschmackssache :rolleyes:

Wohlgenährte Grüße,

Alex

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Alex, danke für den Artikel. :thumbup:

Bleibt eigentlich nur eines zu sagen: Amen.

Sicherlich ist der Artikel sehr subjektiv und mit einem Hauch von Greuel und derber Kritik an der Gesellschaft geschrieben. Aber leider sind die Beobachtungen eben wahr und der Preis scheint oftmals das einzige Argument zu sein. Nur dadurch konnte sich eine solche "Antikultur" entwickeln.

Und ja, Essen ist Kultur und wir sollten dies auch fördern. Ob Kultur was kosten muss oder nicht, sei dahingestellt. Man muss ja nicht immer die XXL-Portion nehmen, wenn man für gleiches Geld ausgewogene und frische Gerichte bekommen kann. Dass ein Rumpsteak teuer ist, ist klar, aber man kann ja auch mal die selbstgemachten Nudeln beim Italiener probieren.

Ich gehe auch öfters mal für 40€ oder mehr pro Nase essen, wobei der Preis nicht interessant ist, sondern die Qualität!! Mittwoch bin ich in Schweden und wollte im besten Lokal Schwedens (www.gastrologik.se) essen gehen - leider ausgebucht. Es gibt also wohl doch noch Leute, die auf gutes Essen stehen. Und in Japan oder Korea lernt man sehr schnell, dass Qualität nicht zwingend eine Frage des Preises ist, sondern der Einstellung. Erstklassig Essen kann man in Japan oder Korea für unter 10€. Schafft man sogar in Deutschland, aber das wissen die wenigstens, weil die sich einfach nicht dafür interessieren.

Leider werden viele Restaurantbetriebe nur getreu dem Motto "Ich nix Koch, aber wolle Geld verdiene!" betrieben. Da muss man nur 1x den Rach bei RTL schauen...

Leider wird so ein Appell nichts helfen. Man sollte sein eigenes Verhalten anpassen. Dekadent ist, wenn man sich der guten Essenskultur verweigert, nicht, wenn man sie pflegt und lebt! (siehe dazu auch Wikipedia - Begriffsklärung Dekadenz, wird meist falsch verwendet!)

Alex: Falls du einen guten Essenstipp hast oder ihr Lust habt mit Rebecca und mir Lokale zu testen - bin dabei! :clap:

bearbeitet von EckigesAuge
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Wir haben schon als kleine Kinder gelernt:

Geld verreckt, Häuser brennen ab, alles kann DIr genommen werden. Nur eines nicht: DIe genussvolle Erinnerung an gutes Essen. Was einmal über Deine Zunge ging kann DIr keiner mehr nehmen.

Damit wurden in unserer Familie alle Anstrengungen für ein gutes Essen gerechtfertigt. Und wir hatten nie Geld zuhause. Aber den Salat, Gemüse und Petersilie aus dem Vorgarten. Das wuchs direkt vor dem Fenster unserer 1,5 Zimmer Kellerwohnung und hat uns genauso wie das selbstgemachte Brot satt gemacht. Brot kaufen war nicht drin, selber machen und bei der Nachbarin mit in Ofen schieben aber schon. Und wir Kinder durften darauf warten und haben oft noch ein halbes Glas Milch abstauben können. Was ich sagen will - wir geben die Esskultur an die nächste Generation weiter. Das muss nicht teuer und viel sein. Ehrliche einfache Kost ist genauso spannend als Kind. Aber mal ehrlich - wer kann den heute wirklich noch kochen? Es ist manchmal erschreckend was so im Freundeskreis unserer Kinder so alles zu erleben ist. Und wenn man dann vorrechnet was ein fertig MEnü im vergleich zum selbermachen kostet wird einem ganz anders. VOn der Kontrolle über den Inhalt mal ganz abgesehen.

So gut jetzt. Es gibt Abendessen - selbstgemachte Maultaschen ;)

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Alex: Falls du einen guten Essenstipp hast oder ihr Lust habt mit Rebecca und mir Lokale zu testen - bin dabei! :clap:

Ich auch ! :whistling:

Danke, Alex, für's Einstellen ! ist viel Wahres dran !

RodLex

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Mal ganz hundsgemein und politisch inkorrekt nachgedacht:

- Vielleicht sind's ja genau die richtigen, die sich bei McDreck &Co ziemlich schnell vergiften???

Diabolischer Gruß :naughty: :naughty: :naughty: von Motus

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Man sollte den Leuten ein Kochbuch empfehlen, welches von Asiaten geschrieben wurde. Da wird man sehen, dass das erste Drittel des Buches daraus besteht, die Herkunft, die Bedeutung und die richtige Qualität der Zutaten zu finden. Die sind der Schlüssel!

Ich war gerade im Feinkostladen (Tipp: Emilia im Main-Taunus-Zentrum)... Welch Gaumenfreuden! :D

lex-golf: Ja, leider habe ich das Kochen nie richtig gelernt. Aber ich bin experimentierfreudig und bringe von Einkaufen immer allerlei interessante Zutaten mit, die was neues ergeben. Wobei ich da Wert lege auf "weniger ist mehr". Soll bedeuten: Es muss einfach und schnell zuzubereiten sein und die Zutaten sollten sowenig wie möglich verändert werden, dann kann daraus ein Geschmackserlebnis werden. :thumbup:

Gert+Alex: Der Amador ist leider nicht mehr in Langen, sondern nun in Mannheim. Per Fahrgemeinschaft aber auch kein Problem. Menüpreis liegt allerdings bei 230€ p.P. :ph34r: Irgendwann werde ich das aber definitiv mal testen! :naughty:

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... So gut jetzt. Es gibt Abendessen - selbstgemachte Maultaschen ;)

Da strahlt der Schwabe. :wub:

Ich gehöre auch zu der Fraktion die noch selber Spätzle schaben kann, dies auch tut und auch den Teig dazu aus Grundzutaten herstellt.

Wo immer es geht schnabulliere ich was Leckeres. Bei Dieter Wohlfart war natürlich auch schon mal, man muss ja den ganzen Maßstab mal kennengelernt haben.

Dosenravioli und McD kenne ich natürlich auch und meide es daher fast immer.

Die Traube in Tonbach kann ich den Suchenden nur ans Herz legen. Das muss man einmal im Leben erlebt (genossen) haben. Geht aber in das Top-Restaurant (Schwarzwaldstube?) und nicht in das billigere Massenrestaurant, das sie dort auch haben. Er bekocht nur sein Toprestaurant. Das ist so was von genial, besser geht nicht, in jeder Hinsicht. Ist teuer, aber sein Geld wert und einmal sollte man das gemacht haben.

Ich war schon in vielen Sternerestaurants, aber der Harald ist zu Recht seit Jahren der Erste in D.

Aber lecker muss nicht zwingend teuer sein. Eine Scheibe frisches, richtig gutes Brot, oder eine Scheibe guten Matjes, eine richtig reife Tomate, .... hmmm

bearbeitet von DrHybrid
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Ich hab den Köchen einen Tipp zum Thema Gemüsebrühe.

Fertigpulverkram mag ich da nicht. Wenn man aber mal nur wenig davon braucht, dann setzt man deswegen natürlich keine Brühe extra an. Man greift dann oft zwangsweise doch zu Fertigkram.

Daher, einfach einen großen Topf Gemüsebrühe herstellen (ungesalzen, wegen dem Einfrieren) und in diesen Cocktaileiswürfelformen gefrieren lassen. Dann kann man die Brühe als Schüttgut in einer Box in der Gefriere lagern und hat bei Bedarf ratz fatz ein paar Stück gute Brühe zur Hand!

bearbeitet von DrHybrid
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@lex-golf: :thumbup: :thumbup: :thumbup:

Nebenbei, da du keine PMs mehr empfangen kannst: kommt ihr zum diesjährigen großen LOC Treffen? Es wäre schön euch wieder mal zu sehen. :)

Leider - not in town............... SOllte sich das kurzfristig ändern sind wir sehr gerne wieder dabei

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Mir ist das völlig egal ob selber gekocht oder gekauft oder fastfood. Es muss mir schmecken. Selberkochen ist für mich zeitverschwendung und macht auf gar keinen fall spass. Ich helfe meiner Rebecca beim kochen wenn Sie es möchte und der einzige Nutzen den ich dabei als positiv empfinde ist das wir etwas zusammen machen. Ist ja bei Berufstätigen auch selten genug.

Dazu kommt das selbstgemachtes Essen nicht zwangsläufig besser schmecken muss als fertig fastfood.

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Leider verliert die Gesellschaft auch den Respekt vor dem Essen - man interessiert sich nicht wo es her kommt, wie zum Beispiel die Tiere gehalten werden und was mit ihnen vor der Schlachtung geschieht, wie Pflanzen behandelt und bearbeitet werden oder es will auch keiner wissen wie Nahrung hergestellt wird und was die ganzen Zusammensetzungen aus E's und anderer Chemie bedeuten - Hauptsache schnell, billig, viel - und was übrig bleibt landet eben im Müll, da es scheinbar aufwendiger ist etwas einzufrieren und wieder zu erwärmen, als sich einfach eine neue Packung irgendwelches Chemie- und Massenhaltungsfraßes aufzureißen.

bearbeitet von Kiwi1702
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Es interessiert auch keinen unter welchen Umständen in Fernost Autos zusammengebaut werden. Oder Klamotten oder oder oder.......da werden Menschen verheizt dort werden Tiere gequält. Also da ja alle so gut bescheid wissen wie es laufen muss können wir ja anfangen den Planeten zu retten.

Übrigens bei den Zeugen Jehovas glaubt man daran das Harmagedon alles unrecht dahinrafft und alle im Einklang mit allem Leben. Hõrte sich in meiner Jugend als ich aktiv dabei war gut an nur mit 18 gab es da doch einige unklarheiten......die mir auch keiner erklären konnte.

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Ich muß dazu eine Geschichte erzählen.Mein Französischer Schwager erzählt mir mit Blick auf mein Auto folgendes: Eim Deutscher fährt mit eimem teuren Auto in ein preiswertes Restaurant, der Franzose fährt mit einem preiwerten Auto in ein teures Restaurant.

Am Ende muß ich ihm Recht geben, wir haben in Frankreich schon toll gegessen, aber die Rechnung war bei einem Abendessen über 4 Stunden schon recht ungewohnt hoch. Unsere Nachbarn haben schon eine andere Lebensart. Aber er wurde schon so erzogen.

Andere Länder, andere Sitten.

Viele Grüße aus Berlin

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Ich stimme dem Artikel zu 100 % zu müßte aber lügen, wennn ich behaupten würde, nie Fastfood zu konsumieren.

Bei uns ist es oft der Zeitmangel, der uns dazu greifen läßt.

Zufriedenheit stellt sich aber nach einem solchen Essen meistens nicht ein.

Da erinnere ich mich gerne zurück an Spaghetti Vongole, die ich an der Lagune (draußen) in Venedig gegessen habe.

Ein mit Sicherheit einfaches Gericht, daß aber aufgrund des Gesamtpaketes bleibenden Eindruck hinterließ.

Rehlein

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Ein schönes Essen in toller Umgebung oder mit netten Menschen, beides ist noch schöner, da findet bei mir sozusagen ein Reset im Kopf statt.

In Neudeutsch heisst das Slowfood.

An der Lagune von Venedig könnte ich auch mal wieder bei schönen Wetter einfach ohne Schnörkel Essen.

Wichtig für uns ist beim Essen die Ausgewogenheit. Ein paar Tage in der Woche ohne Fleisch immer ohne Fernseher dauert genausolange, aber man merkt einfach was man isst, der Rest kommt von ganz alleine. Bei Mc ... und im King laufen nicht umsonst Ferseher, ohne gehts auch da nicht.

MfG

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Ein schönes Essen in toller Umgebung oder mit netten Menschen, beides ist noch schöner, da findet bei mir sozusagen ein Reset im Kopf statt.

In Neudeutsch heisst das Slowfood.

An der Lagune von Venedig könnte ich auch mal wieder bei schönen Wetter einfach ohne Schnörkel Essen.

Wichtig für uns ist beim Essen die Ausgewogenheit. Ein paar Tage in der Woche ohne Fleisch immer ohne Fernseher dauert genausolange, aber man merkt einfach was man isst, der Rest kommt von ganz alleine. Bei Mc ... und im King laufen nicht umsonst Ferseher, ohne gehts auch da nicht.

MfG

In Venedig war uns das Essen für das gebotene zu teuer und allgemein kann man die Stadt mal gesehen haben aber auf Postkarten ist es deutlich schöner.

Ich bevorzuge heimkommen nach 9 Stunden keulen irgendwas schnelles zu essen in dem Ofen und in der Zeit duschen. Nach der dusche ist das Essen fertig und man kann sich gepflegt auf das Sofa lümmeln und bei leichter tv berieselung Essen. Ich steh den ganzen tag mit schwarzen armen in der Werkstatt da fällt mir besseres ein als in der Küche zu stehen und noch zu kochen um dann steif an nem esstisch zu hocken.

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der bericht ist ok, beleuchtet aber nur einen bruchteil unseres lebens, werden nur ganz kurz angeschnitten.

wo ist die abhandlung über hybridsparfüchse die in einer 70er-heizölschleuder wohnen? wo ist die 1UZFE-fraktion die immer auf der suche nach dem billigsten reifen ist? wo sind die lexusfahrer beleuchtet die per pauschalreise nach antalya donnern? in ein paar jahren werden autohersteller keine effizienten autos in uneffizienten autohäusern anbieten dürfen. warum fahren wir japanische autos von menschen die eisenstangen in grosse fische treiben zu forschungszwecken?

unsere nachkommen werden NUR noch eine chance haben, wenn wir vermeiden statt zu kompensieren. unser bürgermeister hat es in den letzten 5 jahren nicht geschafft auch nur ein öffentliches gebäude einzupacken, wie er es in jeder vierten ausgabe im gemeindeblatt selbst proklamiert. stattdessen werden ölheizung gegen pelletheizungen ausgetauscht, denn die sind ja schön co2-neutral.

der französische schwager hat recht! ich leg noch einen drauf: mit der diesel-m-klasse zum brötchen-holen am sonntag morgen. statt fahrrad.

am sonntag hab ich im französischen viertel im sperrmüll eine milchkanne aus den 70ern gefunden. mit genau so einer hat mich meine mutter damals zum milchhäuschen geschickt um für ein paar pfennig einen liter frische kuhmilch zu kaufen. damals habe ich natürlich das fahrrad genommen. die geschichte hab ich unserem kleinen mann am sonntag erzählt. mit grossen augen hat er zugehört. :rolleyes:

was ich sagen will: wer sich einen hybridwagen kauft muss auch ein greenpeace-abo haben - sonst stinkt die sache gewaltig. lexus täte gut daran so ein abo jedem kunden zu schenken anstatt der saublöden werbegeschenke. aber vermutlich macht das jetzt mercedes, weil sie mitlesen.

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......

am sonntag hab ich im französischen viertel im sperrmüll eine milchkanne aus den 70ern gefunden. mit genau so einer hat mich meine mutter damals zum milchhäuschen geschickt um für ein paar pfennig einen liter frische kuhmilch zu kaufen. damals habe ich natürlich das fahrrad genommen. die geschichte hab ich unserem kleinen mann am sonntag erzählt. mit grossen augen hat er zugehört. :rolleyes:

.....

Lach !!!

Da ist mir eingefallen wie ich als kleiner Bub mit der Milchkanne immer einmal ein grossen Schwenk gemacht hab. Immer mit Schwung im Kreis ohne das Milch aus der Kanne tropfte.

Tja, bis eines Tages der Henkel abging und die Blechkanne mit der Milch wie ein Geschoss über die Strasse flog und in der Kuhwiese landete. Heute würde man dazu sagen: Back to the roots........

Die Backpfeife von meine Uroma hatte ich mir redlich 'verdient'. Und geschadet hat sie auch nicht. Schlimmer wäre wahrscheinlich gewesen wenn nichts passiert wäre.

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Es regelt sich doch alles übers Geld. Wenn man sich ungesund ernährt braucht man Medikamente für den Magen die man am Ende selbst zum größen Teil bezahlen muß. Eine Heizung aus den 70er Jahren ist bei fast €1 den Liter Heizöl kaum zu bezahlen. Strom ist seit den Unfällen in den Atomkraftwerken grün. Lampen zur Beleuchtung der Wohnung ist heute LED, wo die Wattzahl 2,5 Watt berägt, das einzige E-Gerät wo die Wattzahl mit einer Zahl hinter dem Komma angegeben wird. Der Kühlschrank ist gegen einen modernen ausgetauscht. Wohnungen mit hohen Energieverbrauch sind heute nicht mehr zu vermieten. Hybridfahzeuge sind auch ein Schritt in die richtige Richtung. Wir sind schon auf dem Weg, der aber weitergegangen werden muß. Es soll sich alles rechnen und es rechnet sich auch.

MfG

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