Ich oute mich jetzt mal: Bevor ich Lex gefahren bin, hatte ich das genaue Gegenteil vor der Tür: einen Renault Laguna Phase I. Ich hatte diesen Wagen sehr günstig gebraucht (5 Jahre) gekauft. Bei diesem Gefährt zeigte sich jedoch schnell, dass ich mit meinen drei vorherigen Franzosen nicht jeweils ein Montagsauto erwischt hatte, sondern nur Montagsautos produziert werden :naughty: .
Jedenfalls hatte ich den Laguna gerade drei Wochen, als die Lichtmaschine den Geist aufgab. Okay, ist nicht mehr der Jüngste - getauscht. Kurz darauf pieselte es durchs Schiebedach, die ABS-Leuchte zeigte sich unmotiviert immer mal wieder und die neue Lichtmaschine hatte auch gleich einen weg. Mit der dann auf 6000 Kilometern dritten Lichtmaschine blieb die Kiste beim Starten an einer Bahnschranke stehen - natürlich im Berufsverkehr. Der Erfolg war ein Tobsuchtsanfall, den man wahrscheinlich bis zum Mond hören konnte, und der Schwur: ich will ein neues oder neuweriges Auto. Und keinen Franzosen!!!
Dann habe ich mir Zeit gelassen und in Ruhe gesucht und verglichen, was in Frage kommen könnte. Dabei wollte ich so unvoreingenommen wie möglich sein. Nach einer ausgiebigen Bedarfsanalyse (gibts nicht nur in Autozeitungen, auch in echt) blieben drei Fahrzeuge übrig: Skoda Octavia, Opel Vectra und Lexus IS SX. Mir ging es nicht um einen Kombi, sondern um einen variablen, also fünftürigen, reisetauglichen Wagen, der auch richtig Spähne machen kann.
Testfahrt im Octavia: Danke, so schmal bin ich nicht. Selten habe ich ein Auto innen so schmal empfunden, eine angenehme Position beim Fahren wollte sich nicht einstellen. Nächster war der (damals) gerade auf dem Markt vorgestellte Vectra C: Ein Auto muss nicht ausnehmend schön sein, aber so hässlich geht nun gar nicht. Also zu Lexus. Der Wagen wurde zur Probefahrt vor der Haustür angeliefert, technische Fragen wurden gut erklärt und der nächstgelegene Händler bot sofort einen Hol- und Bringservice an, obwohl er 80 km von mir entfernt war. Und die Probefahrt? Danke, mir läuft es jetzt noch warm am Bein runter, der Virus ist da. Im Ergebnis habe ich meinen 200 SX am Tag der Markteinführung übernommen und war somit der erste in Deutschland, der dieses Modell fuhr. Sehr viele sind seither auch nicht dazugekommen...
Und jetzt ein neuer Lex? So 'ne 2,5 Liter-Maschine hätte schon etwas mehr Durchzug. Und mit der Direkteinspritzung ließe sich schon der Verbrauch noch was drücken, fahre ja viel Landstraße. Und ein mp3-fähiger DVD-Wechsler wär schon ganz geil. Und einen geil knackigen Arsch hat der neue auch noch gekriegt, schön mit den zwei Tröten hintenraus. Und nachts mit Xenon-Fernlicht unterwegs is schon klasse.
Ich bin auf meinen Lex stolz wie Otze und mein Frauchen sagt jedesmal, meine Augen glänzen wie bei einem Kind an Weihnachten. Das haben sie aber auch schon vor dem Neuen auf der AMI getan. Eins ist sicher, wenn neues Auto, nur mit L im Kühlergrill. Im Moment gibt es zu Hause endlose Diskussionen, ob ich iwrklich schon wieder ein neues Auto kaufen "darf". Noch wehrt sich mein Frauchen, aber ich denke, das wird sich bei einer Probefahrt mit dem neuen legen. Und die Befürchtung von einst, für den alten kriegste ja nichts mehr, hat sich nun auch nicht bestätigt. Dank der guten Presse in den letzten zwei bis drei Jahren erweisen sich Lex als durchaus wertstabil. Und mein Händler wollte mir schon über DAT für meinen geben, weil er händeringend gebrauchte Lex sucht. Die Nachfrage ist größer als das Angebot. Für meinen (2 1/2 Jahre, 38.000 gelaufen) wollte er mir 21 T geben. Da wird der Neue schon direkt bezahlbar...
Aber um auch die Nörgler nicht zu enttäuschen: etwas gefällt auch mir nicht am Neuen: Die Einfärbung der Heckleuchten. Das is ja eigentlich alles ganz gelungen, aber im Ernst: die gelben Blinkergläser dazwischen sehen schon recht sch.... aus. Aber Heide Klum wird ja auch nicht gleich zum Glöckner von Notre Dame, nur weil sie mal einen Pickel auf der Pobacke hat, oder?
Meiner einer weiß jedenfalls was er zu tun hat - die Frau überzeugen. Der Rest kommt ganz von selbst...
Greetz Lumpf