Am Ende also triumphierte Italien dank der oft zitierten geschlossenen Mannschaftsleistung. Einundzwanzig der 23 Spieler im Kader von Marcello Lippi kamen während des Turniers zum Einsatz, zehn von ihnen trugen sich bei der Gelegenheit gleich in die Torschützenliste ein. Vor dem überragenden Torhüter Gianluigi Buffon dirigierte der umsichtige und zweikampfstarke Kapitän Fabio Cannavaro die beste italienische Abwehr in Italiens WM-Geschichte. In der Tat war die Defensive das absolute Prunkstück beim neuen Weltmeister, wie nur zwei Gegentore in sieben Spielen belegen – und von diesen Gegentoren war eines ein Eigentor und eines ein Elfmeter. Aber auch sonst bot Italien Fussball zum Zungeschnalzen. Beispielhaft etwa die Kombination aus hart und zart im Mittelfeld: Hier der elegante Ballstreichler Andrea Pirlo, dort der bisweilen raubeinige Abräumer Gennaro Gattuso. Unterstützt wurden beide von den offensivstarken Außenverteidigern Gianluca Zambrotta und Fabio Grosso, die keine Gelegenheit ausließen, den Weg nach vorn zu suchen. So war es denn auch Grosso, der mit seinem Tor die Entscheidung gegen Deutschland einläutete und mit seinem verwandelten Elfmeter den Triumph gegen Frankreich besiegelte.