Es werden überall auf der Welt Giga-Factories hochgezogen um massenhaft Batterien erzeugen zu können. Es kommen immer mehr E-Fahrzeuge in Verkehr. Der Zuwachs ist exponentiell. Es positionieren sich die Konzerne durch Firmenkäufe und -zusammenschlüsse um für das autonome Fahren gerüstet zu sein. Weichenstellungen überall. "Jede Lawine beginnt mit dem ersten Stein"
Die Steuerungstechnik ist fix und fertig - hat aber jetzt primär nix mit der E-Mobilität zu tun.
???
Die E-Mobilität ist doch nur ein kleines Steinchen in der Lawine der Veränderungen, die derzeit über uns hereinbricht und brechen wird. Da gibt's zum Beispiel noch die Energiespeicherung und -verteilung (aus Consumer werden "Prosumer", die zum Teil Energie selbst her- und bereitstellen können), die Selbstfahrtechnologie, der Trend vom Besitz zum Borgen (siehe Uber und ähnliche), das Ende des Erdöl-Zeitalters, die hoffentlich friedliche Ablöse des derzeitigen Geldsystems, das Ende des Imperiums USA, usw. usw. - also massivste Veränderungen, die die Welt noch nie gesehen hat!
Geschäftsmodelle werden auf den Kopf gestellt, tausende Ideen sind in oder warten auf die Umsetzung und werden unser gewohntes Leben dermaßen verändern, dass niemandes Phantasie ausreicht sich das alles auszumalen.
All diese Dinge beeinflussen sich natürlich auch gegenseitig also auch die E-Mobilität.
Und da sollen wir nicht über die Zukunft sprechen???
Antworten (die mir adhoc einfallen):
Ich warte darauf, dass ich auch längere Strecken ohne Nachladen fahren kann und bin da sehr optimistisch. Die Batteriekapazitäten wachsen von Jahr zu Jahr im zweistelligen Prozentbereich, sodass es nur noch ein paar Jahre dauern wird, bis sie die Verbrenner übertreffen werden.
Ich warte darauf, dass E-Autos billiger werden - auch hier bin ich sehr optimistisch, wie die bisherige Preiskurve zeigt.
Ich warte darauf, dass ich vielleicht gar nicht mehr nachladen muss, sondern induktiv während der Fahrt aufladen kann.
Ich warte darauf, dass ich das E-Auto gar nicht mehr kaufen muss, sondern bei Bedarf für eine Fahrt bestellen kann. Das kommt dann autark bis vor die Haustür und bringt mich wohin ich will.
Die ersten beiden Punkte sind nach meiner Einschätzung in ca. 5-6 Jahren soweit - Also ca. 2023. Da wird es wirtschaftlicher sein, statt einem Auto mit Verbrennungsmotor ein E-Fahrzeug zu kaufen.
Zur Erinnerung: Die Ablöse der Pferdekutschen durchs Automobil dauerte schlappe 13 Jahre. Da sind wir aus heutiger Sicht im Jahre 2030. Da werden uns dann unsere Enkel erstaunt angucken, wenn wir ihnen in langen Winterabenden vor dem Kamin erzählen werden, dass wir unsere Autos noch selber gefahren haben um dann die Frage zu stellen: "War das nicht gefährlich?".
Vielleicht gibt es dann noch ein paar Benzinbrüder, die ihre Oldtimer hegen und pflegen. Fahren dürfen sie dann sicher nicht mehr überall und zu jeder Zeit. Sie sind dann ein Risikofaktor, der nicht mehr überall fahren kann, weil die Fahrspuren nur noch 2 Meter breit sind (ein Selbstfahrauto braucht keinen Sicherheitsabstand). Und was macht er an Kreuzungen ohne Ampel wenn die Verkehrsflüsse einfach durchfahren?
Und wo soll er denn auch hinfahren, wenn's keine Parkplätze mehr gibt? Vielleicht hat ja dann noch eine Apotheke einen Stellplatz, damit der Kunde sich dort sein Benzin kaufen kann.
Ich kenn jedenfalls keinen, der noch eine Pferdekutsche in der Garage hat.
Gegenfrage: Wieso fährst du erst seit 2011 elektrisch? Lohner-Porsche gibt's schon seit 1900 - sehr fortschrittlich! - mit Allrad und Radnabenmotoren.
Nichts für ungut. Ich wollte nur aufzeigen, wie vielfältig und beweglich unsere Welt wird und bereits geworden ist. Das Thema E-Mobilität isoliert zu betrachten greift deshalb meines Erachtens zu kurz.
Wir leben in spannenden Zeiten. Manche Entwicklungen werden uns auch nicht gefallen. Aber trotzdem bin ich optimistisch und neugierig, was da so alles kommen wird. Ich freu mich drauf.
Es bleibt bloß zu hoffen, daß keiner vorher den roten Knopf drückt. Denn da halte ich es mit Albert Einstein: Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber beim Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. ...
LG TNTN
Zur Klarstellung: das ist keine Kritik an @test. Ich habe nur seinen Beitrag verwendet, weil er sich so schön geeignet hat, meine Sicht der Dinge klarzulegen. Mir ist auch bewusst, dass ich über das Thema "Elektro" weit hinausschieße, andererseits halte ich es aber auch für essentiell notwendig nie das große Ganze aus den Augen zu verlieren.