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Erfahrungsbericht zum Lexus IS 220d nach 1,5 Monaten


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Bei diesem persönlichen Erfahrungsbericht werde ich versuchen, keinen direkten Vergleich mit anderen Marken anzustellen. Der Bericht wird etwas umfänglicher und umschreibt auch meine subjektiven Eindrücke.

Technische Infos zu Lexus und dem IS

Lexus ist die Edelmarke der Toyota Motor Company, die etwa um 1988 gegründet wurde, um einen Marktanteil im lukrativen Segment der Premiumfahrzeuge, wie BMW und Mercedes, zu erobern. Dieses Vorhaben gelangt bisher in Nordamerika erfolgreich.

Der IS 220d und 250 ist nun die zweite Generation der Mittelklasse-Limousine von Lexus. IS steht für „Intelligent Sport“ und soll mehr die jüngere Kundschaft, die sich für ein Fahrzeug zwischen der Mercedes C-Klasse und dem BMW 3er interessieren, ansprechen. Dies scheint Lexus in Deutschland jedoch nicht zu gelingen. Sei's drum!

Das Fahrgestell des IS wurde vom größeren Bruder GS übernommen, was zu einem Fahrgefühl wie in einer größeren Limousine führt, doch birgt es den Nachteil, dass das Auto etwas schwerer als der Klassendurchschnitt ist (etwa 170 kg). Wäre vergleichbar mit einem 3er BMW, den man ein 5er Fahrgestell verpassen würde.

Interior

Das Interior des Lexus stahlt für mich eine gewisse Gediegenheit und Ruhe aus, wobei der Begriff „Ruhe“ in meinem Erfahrungsbericht wahrscheinlich noch viel häufiger auftauchen wird.

Die Einrichtung stört zum Beispiel nicht durch hochglanzpolierte und somit kitschig wirkende Chromringe.

Auch unterlässt der Lexus jegliches Piepsen, wenn man auf einen Taste drückt.

Bei Dunkelheit drängt sich die Instrumentalisierung nicht auf. Selbst die Belüftungsregler sind beleuchtet.

Der Instrumententafel ist die Wucht, einfach schön und informativ. Der simulierte Vollausschlag der Tacho- und Drehzahlnadeln während des Starts ist zwar lustig, muss jedoch nicht sein. Das Lederlenkrad ist angenehm und sportlich gestaltet.

Die Klimaautomatik arbeitet sehr gut, schnell und vor allem leise. Individuelle Einstellung von Fahrer und Beifahrer ist möglich.

Das normale Radio im Lexus (für mehr hatte ich kein Geld), ist sehr guter Durchschnitt, der 6-fach CD-Wechsel mit MP-3 und WMA Funktion zieht die CDs nacheinander ein. Die Bedienung der Anlage gestaltet sich etwas komplizierter als es sein muss. Der Klang ist in Ordnung, dank der 13 Lautsprecher. Wer besseres haben möchte, kann die Mark Levinson ordern und erhält eine Spitzenanlage mit Dolby Surround.

Zudem verfügt der Lexus über einen normalen AUX-Eingang zu Anschluss von iPod und anderen Abspielgeräten.

Wie bei allen Asiaten, ist das Licht am Lenkhebel einzuschalten.

Die Stoffsitze bieten guten Seitenhalt, sind leicht zu verstellen und wirken recht massiv.

Verarbeitung

Erstaunlich gut bis ins Detail. Selbst die Haltegriffe haben eine aufwendige Federmechanik, die die Griffe nach Gebrauch wieder in die Ausgangslage zurück fahren lassen.

Auch der Kofferraum ist schön verarbeitet, nur der Zwischenboden, der die Ablagefächer darunter abdeckte, scheint etwas dünn konstruiert.

Haptik (1)

Die verwendete, gummiartigen Cockpit fühlt sich ausgesprochen komfortabel an.

Der Kunststoff, aus den die Tasten der Klima, Radio und der Rahmen der Mittelkonsole besteht, scheint lackiert zu sein. Hier stellt sich die Frage, wie lange der Lack halten wird.

Die Luftauslässe für die Passagiere im Font am Ende der Mittelkonsole könnten eher von Ford oder Opel stammen.

Die Seitenverkleidungen der Türen sowie die Seitenfächer sind sehr anmutig.

Exterior

Das Design eines Autos ist bekanntlich immer eine Streitfrage. Für mein ästhetisches Empfinden ist dieser Lexus IS ein sehr schönes Fahrzeug. Es gibt schönere (2 oder 3), ganz ohne Zweifel, doch es gibt viel mehr hässlichere Autos auf dem Markt. Der Lack ist hervorragend und die Spaltmaße eine technische Referenz.

Der Wagen verkörpert nach außen das Erscheinungsbild eines Sportwagens, der er in Wirklichkeit mit dieser Motorisierung eigentlich nicht ist, egal ob mit dem Diesel oder dem Benziner. In USA kann man den IS mit einer 3,5-Liter 6-Zylindermaschine (306 PS) bestellen, dann ist der IS sicherlich auch sportlich.

Die Front ist der eigenständig und aggressiv, wohingegen die Gestaltung des Hecks ein wenig an die Konkurrenz erinnern lässt.

Pfiffig finde ich die Unterbringung der Wischwasserdüsen. Somit sind fasst alle Unebenheiten an der Karosserie beseitigt.

Viele behaupten, dass die Außenspiegel etwas unglücklich gestaltet sind. Die Spiegel passen meiner Meinung nach sehr gut zum IS und wenn man erst einmal mit dem IS gefahren ist, möchte man diese großen Spiegel nicht mehr missen.

Motor

Da ich im Vorfeld nie die Möglichkeit hatte, einen 2,2 D-CAT zu fahren, weder im Lexus noch im Avensis, war ich wirklich sehr angenehm über die Ruhe dieses Motors überrascht. Man vernimmt im Leerlauf, bei vollständig geschlossenen Fahrzeug, oder bei Belastung sprich Beschleunigung nur ein leichtes Brummeln.

Der Dieselmotor ist derzeit das modernste Aggregat, das Weltweit zu haben ist. Der Katalysator/Rußpartikelfilter arbeitet ohne Additive und zählt zu den Saubersten. Der Wagen kann die zukünftige Euro 5 Norm locker einhalten.

Die 177 PS Leistung und die 400 NM sind unaufdringlich, eine sportliche Fahrweise ist mit diesem Motor, trotz der bekannten Leistungsdaten, nicht zu erwarten, dafür ist das Turboloch bis 2.000 UPM zu ausgeprägt und die Verzögerung bei der Gasannahme doch zu lange. Auch wenn man das Gaspedal in höheren Drehzahlbereichen betätigt, dauert es mindestens eine Sekunde, bis die Leistung einsetzt. Dieses Verhalten begründet sich dadurch, das die Motorsteuerung beim Anfahren und direkt nach Schaltvorgängen die Einspritzmenge drosselt, im Rußpartikel zu minimieren.

Während der Fahrt ist der Diesel nicht auszumachen, so ruhig fährt dieses Auto.

Wer es darauf anlegen will, der kann auch mit Drift durch die Kurven donnern, kein Problem.

Ein Blick in den Motorraum lässt den Eindruck entstehen, als wäre der Diesel irgendwie in den Wagen hinein improvisiert worden.

Persönlich bin ich mit dem Motor sehr zufrieden. Er ist ruhig, guter Drehmoment, sparsam und umweltfreundlich. Es ist klar, dass ich von diesem Motor keine Wunder erwarten kann, schön wäre ein 3,3 D-CAT Diesel mit 270 PS und 6-Zylinder. Man muss aber auch für die Zukunft noch Träume haben!

Die 6-Gang-Schaltung und Kupplung unterstreichen zudem, dass es sich hier mehr um eine Reisemaschine, als um ein genau abgestimmten Sportwagen, handelt.

Fahreindruck

Wie bereits beschrieben, strahlt der IS nur Ruhe aus. Egal ob nun schnell unterwegs, beim Bewältigen von harten Kurven oder gemeinen Steigungen, der Motor und das Fahrwerk, ja das ganze Fahrzeug, wirkt nie angestrengt oder belastet. Die Federung ist angenehm straff aber trotzdem komfortabel. Stets hat man den Eindruck, als würde man mit einem Auto fahren, das eigentlich ein Klasse höher angesiedelt ist.

Auf der Autobahn realisiert man die Geschwindigkeit nicht. 180 km/h ist so eine Reisegeschwindigkeit, bei der nichts stört. Bin bis jetzt max. 200 km/h gefahren, da ich noch den Motor schonen möchte, aber auch bei der Geschwindigkeit zeigt sich der Lexus IS völlig ruhig.

Fazit

Für mich persönlich war die Suche nach einem neutralem, technologisch aktuellen und qualitativ hochwertigen Dieselfahrzeug mit einem sehr gutem Reisekomfort und Preis/Leistungsverhältnis wichtig.

Diese Suche unternahm ich, ohne Rücksicht auf weit verbreitete Meinungen nehmen zu müssen.

Mit dem Lexus IS 220d habe ich das richtige Auto für mich gefunden. Es gibt auch bei diesem Modell Defizite, die für mich jedoch keine Rolle spielen und ich lieber in Kauf nehme, als die Defizite der anderen Marken. Es freut mich jedes mal, in den Lexus einzusteigen, zu fahren und sich wohl zu fühlen – Ein Traum.

Zu den weiteren Features, wie Navi, Rückfahrkamera, Parkassi oder Ledersitze, die für den Lexus zur Verfügung stehen, kann ich keine Aussagen machen, da ich nur die Standardausstattung (Holzklasse) bestellt hatte.

Vorteile

-Ausgezeichnetes Preis/Leistungsverhältnis

-Modernes und wunderschönes Design

-Verarbeitung echt super

-Ruhiges fahren

-Moderner, umweltfreundlicher und sparsamer Dieselmotor

-Massives Fahrwerk

Nachteile

-Träges Ansprechverhalten des Motors

-etwas schlechte Übersicht beim Rangieren

-Standardfelgen (16“) sehen bescheuert aus

http://de.wikipedia.org/wiki/Tastsinn, Als haptische Wahrnehmung (griech.: haptikos = greifbar, umgangssprachlich auch Tastsinn) bezeichnet man eine Sinneswahrnehmung von Lebewesen, mit der bestimmte mechanische Reize wahrgenommen werden können. Die Gesamtheit der haptischen Wahrnehmungen erlaubt es dem Gehirn, Berührungen, Druck und Temperaturen zu lokalisieren und zu bewerten.

Bilder zu diesem Auto werden in kürze folgen!

bearbeitet von VAStark
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Sehr schön. Zwei der drei von dir genannten Nachteile lassen sich aber durch das Bestellen des Sport- oder Luxury-Paketes mit schöneren Felgen und Park-Piepser, mit dem MM-Paket sogar mit Rückfahrkamera.

Ich kann dir bezüglich des Motors nur zustimmen. Ich persöhnlich werde mir wohl den TTE-Chip holen, um einfach den letzten Kick noch zu erhöhen, der noch etwas fehlt...vielleicht kann ich mir dann auch einbilden, dass Turboloch sei dadurch kleiner geworden :thumbup: :thumbup:

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hi @ all,

ich kann mich diesem erfahrungsbericht nur anschließen, habe meinen seit dem 12. april und bin ebenfalls vollauf zufrieden.

verbrauch bis jetzt im mix 7,2 liter, es sind allerdings auch lange autobahnpassagen mit hohen geschwindigkeiten schon dabei gewesen.

greetz

dieselpower

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Hey Alex,

vielen Dank für Deinen Bericht. Auch wenn ich persönlich nicht den Diesel, sondern den Benziner bestellt habe, kann ich die meisten Deiner Entscheidungspunkte nachvollziehen. Ich brauche keine Rennsemmel und war eher auf der Suche nach einem hochwertig ausgestatteten, komfortablen und zuverlässigen Wagen. Eines möchte ich jedoch anmerken: die von Dir bemängelte schlechte Übersicht beim Rangieren ist leider ein Übel dieser Zeit, das quer durch die Branche Einzug gehalten hat. Der ADAC hatte unlängst in der Motorwelt einen Vergleich zwischen Autos der 70er bis hin zu aktuellen Modellen gestartet. Breitere und massivere Säulen, zusätzliche Kopfstützen und Optimierungen des cw-Wertes führten im Laufe der Jahre zu einer Verschlechterung der Rundumsicht. Da kann man es nur lobend erwähnen, daß Lexus mit den großen Außenspiegeln, den Sensoren in den Stoßfängern und der Rückfahrkamera versucht, dem entgegen zu wirken.

Dat Ei

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Nunja, lieber sicher beim Überschlag und Seitencrash dank Kopfairbags als keine gute Übersicht nach hinten, die mit Piepsern und Kameras wieder hergestellt werden kann.

Hallo Red Devil,

Da bin ich ganz Deiner Meinung. Es ist wirklich wichtiger, bei einem schweren Unfall - vielleicht sogar mit Überschlag - mit heiler Haut davon zu kommen, als diese schöne Rundumsicht zu haben und dafür bei einem Unfall der gleichen Größenordnung im Krankenhaus oder sogar im Sarg landen zu müssen. Bin sehr auf den NCAP und dessen Resultate bei diesem Auto gespannt.

Alex

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Versteht mich bitte nicht falsch: auch ich bevorzuge die Sicherheit gegenüber dem Panoramablick, solange eine fehlende Rundumsicht nicht gerade der Auslöser für einen Crash ist. Mein Einwurf sollte eher die Kritik an der fehlenden Rundumsicht des Lexus relativieren, da der Rückgang der Rundumsicht eine Tendenz in der gesamten Automobilbranche ist.

Dat Ei

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