Was kostet mich eigentlich ein Firmenwagen?

[Joo]

Ich bin finanztechnisch nicht besonders bewandert, aber einige andere hier schon, glaube ich :naughty:

Deswegen meine Frage: was kostet mich eigentlich ein Firmenwagen?

Im Moment bin ich eigentlich ganz glücklich mit meinem IS, aber eventuell könnte ich auch einen Firmenwagen zur privaten Nutzung kriegen, mit Tankkarte und allem drum und dran. Der Haken dabei ist nur der, dass ich den IS nicht abgeben will, weil man für den eh nicht mehr viel kriegt. Und weil der Spaß macht :thumbup:

Also, was kostet ein Firmenauto unterm Strich?

Ich bin Angestellter, also nicht selbständig oder so.

[H6Fan]

Das musst Du Dir selbst ausrechnen.

Stell Dir folgende Fragen:

Wie wird das Leasingfahrzeug bezahlt?

- Zahlst Du es über Gehaltsumwandlung? Dann sparst Du etwas an Lohnsteuer und ggf. Sozialversicherungbeiträge

- Zahlt der Arbeitgeber Versicherung, Reparatur und Benzin; auch für private Km?

- Die Privatnutzung mußt Du versteuern. Oft wird dazu die 1% Methode gewählt. Dann musst Du 1% des Listenneupreises versteuern - jeden Monat

Wenn Du das Fahrzeug privat nutzt, lohnt es sich meiner Ansicht nach nur, wenn

- Dein Arbeitgeber auch Benzin zahlt

- Du entsprechend viel privat fährst

- Du immer ein neues Auto haben willst

Wer sei Auto länger behält, als die üblichen 3 Jahre Neuwagenleasing, der senkt damit den jährlichen Wertverlust und fährt somit günstiger.

Gruß,

Alex

bearbeitet 18. April 2011 von H6Fan

[Joo]

Der Arbeitgeber würde alles zahlen: Kraftstoff, Wartung, Leasing ...

Ich fahre etwa 20.000 km/ Jahr.

Wie funktioniert die 1%-Regelung?

[Lexington]

Plus 0,03Cent pro Kilometer zur Arbeit.

Wiki Dienstwagen

Mit deinen wenigen Angaben und mehrerer Möglichkeiten, die H6Fan schon angedeutet hat, ist es wichtig, welche Variante dein Arbeitgeber umsetzen möchte.

Weiter kannst im Netz auch vieler solcher Rechner finden: Online Rechner

cu

Lexington

[Lexington]

Der Arbeitgeber würde alles zahlen: Kraftstoff, Wartung, Leasing ...

Ich fahre etwa 20.000 km/ Jahr.

Wie funktioniert die 1%-Regelung?

1% des Listenneuwagenpreises (LNP, ohne Rabatte) werden monatlich auf dein Bruttoeinkommen drauf geschlagen, wodurch du dann höhere Steuern zahlst und damit deine private Nutzung bezahlst. (also z.B. 30.000 Euro LNP = 300 Euro monatlich buchungstechnisch mehr Brutto = bei z.B. 30% Steuersatz = 90 Euro mehr Steuern pro Monat)

Hinzu kommt dann noch der Weg zur Arbeit wie oben beschrieben.

cu

Lexington

[psaiko]

Und wie wird der Geldwertevorteil dabei berücksichtigt?

[Joo]

Aha, das ist ja interessant. Ich habe nicht gewusst, dass man 0,03% pro Kilometer Arbeitsweg draufrechnen muss. Ich dachte, bei der pauschalen 1%-Regelung wäre schon alles drin.

Also besser, wenn man sehr dicht an der Arbeitsstätte wohnt? Ist ja im Prinzip genau das Gegenteil von der Pendlerpauschale. Die würde ich dann nicht mehr in der Steuererklärung angeben, so dass ich weniger Steuerrückerstattung bekomme, richtig? Das muss ich ja auch noch berücksichtigen.

[Motus]

Plus 0,03Cent pro Kilometer zur Arbeit.

cu

Lexington

Du meinst doch bestimmt 0,03 € = 3 Cent pro Kilometer, oder?

Gruß von Hubert

[Lexington]

Und wie wird der Geldwertevorteil dabei berücksichtigt?

Die erhöhte Versteuerung (Bruttoeinkommen plus 1% LNP plus 0,03% LNP/km - ich hatte vorhin versehentlich Cent geschrieben) IST der Geldwerte Vorteil, den man versteuert.

[Lexington]

Du meinst doch bestimmt 0,03 € = 3 Cent pro Kilometer, oder?

Gruß von Hubert

Nö, hatte mich verschrieben: 0,03% vom LNP pro km, also z.b. 30.000 Euro LNP: 0,03% vom LNP = 9 Euro. Bei 20 km zur Arbeit: 20 mal 9 Euro = 180 Euro.

Geldwerter Vorteil also insgesamt = 300 Euro (1% Pauschale) plus 180 Euro (0,03% Pauschale für Weg Wohnung Arbeitsstätte) = 480 Euro Aufschlag aufs steuerliche Brutto. Bei z.B. 30% Steuersatz = 144 Euro, die mehr an Steuer abgeführt werden, die man also im Geldbeutel merkt.

[kroebje]

Bei z.B. 30% Steuersatz = 144 Euro, die mehr an Steuer abgeführt werden, die man also im Geldbeutel merkt.

Sieht heftig aus - auf den ersten Blick. Aber wenn man berechnet, was einem ein eigener Wagen kostet, incl. der Nebenkosten, Wertverlust UND natürlich Sprit - dann ist die Rechnung einfach.

144 Euro. So billig bekäm man sonst nicht mal 'nen kleinen Pöschoo.

[L S 4 0 0]

Tendenziell lohnt ein Firmenwagen, wenn

- er einen niedrigen Listenpreis hat (Dacia o.ä.)

- er finanziert oder geleast ist (Kosten können steuerlich berücksichtigt werden)

- er hohe Reparatur- u. Unterhaltskosten hat (weil für die 1% Regel unbeachtlich)

- viel privat gefahren wird

- er einen hohen Wertverlust hat

Solange man nicht über den Beitragsbemessungsgrenzen KV/RV verdient, fallen noch Sozialabgaben an. Da sollte man besser mit 50% Abgabelast rechnen.

bearbeitet 18. April 2011 von L S 4 0 0

[biker]

Sieht heftig aus - auf den ersten Blick. Aber wenn man berechnet, was einem ein eigener Wagen kostet, incl. der Nebenkosten, Wertverlust UND natürlich Sprit - dann ist die Rechnung einfach.

144 Euro. So billig bekäm man sonst nicht mal 'nen kleinen Pöschoo.

Und durch die 1%-Regelung kann man seine Entfernungskilometer zwischen Wohnung und Arbeitsstätte weiterhin als Aufwendungen bei der Steuererklärung einsetzen.

Gruß

biker

[L S 4 0 0]

Und durch die 1%-Regelung kann man seine Entfernungskilometer zwischen Wohnung und Arbeitsstätte weiterhin als Aufwendungen bei der Steuererklärung einsetzen.

Gruß

biker

Oder trotz Firmenwagen vom Arbeitgeber erstatten lassen, der dann die Pauschallohnsteuer von 15% trägt. Diese Leistung ist nun wieder sozialabgabenfrei.

Aber jetzt wird es ein wenig schwieriger.

[H6Fan]

Um uns nicht zu verzetteln:

Wenn der Arbeitgeber tatsächlich die Leasingrate trägt, ohne dass es eine Gehaltsumwandlung gibt, gilt kroebjes Ausrechnung und es ist ziemlich günstig. Wenn es aber statt dessen eine Gehaltserhöhung gibt, muß man neu rechnen.

Gruß,

Alex

[L S 4 0 0]

Da der Threatersteller "nur" einen IS fährt, vermute ich, daß noch Sozialabgaben anfallen.