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Vom IS zum GS


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Hi,

jetzt steht er also endlich da: grau, mit einem bisschen Blau, strahlend, funkelnd, etwas geduckt und langgestreckt. Der GS450h, der der Nachfolger meines IS250 geworden ist.

Der Wagen gefällt mir immer besser, aber das liegt wahrscheinlich nur daran, dass es jetzt meiner ist. Bisher fand ich den IS wunderschön, besonders die Front, aber auch das bullige Heck hatten es mir angetan. Den GS empfand ich eigentlich nicht als so prickelnd - ich kannte alle erreichbaren Fotos aus dem Internet und natürlich auch sämtliche von Lexus herausgegebenen Prospekte. Die runden Rückscheinwerfer-Elemente in den massigen Rückleuchten. Die ziemlich leeren Klarglasscheinwerferelemente vorn - gefielen die mir wirklich? Das sollte L-Finesse sein, sogar das Original? Egal - irgendwie würde ich ihn mir schon schönreden.

Und nun steht er draußen. Viel harmonischer in den einzelnen Designelementen, als das auf einem Foto wiedergegeben werden kann; meine Befürchtungen lösen sich in Luft auf, ich entdecke eine Eleganz, die ich so am IS nicht sah, dafür sieht der GS nicht so aggressiv und dynamisch aus, eher ausgewogen, abgeklärt, zurückhaltend, aber selbstbewusst. Der muss nicht so tun, als ob ...

Ich öffne den Wagen. Endlich ist das an allen, auch den hinteren Türen problemlos möglich; das fehlte mir beim IS. Der Innenraum lädt zum Einsteigen geradezu ein, besonders auch durch die wieder grauen Ledersitze fühle ich mich zu Hause. Fast. Alles ist bekannt, und alles ist trotzdem irgendwie anders.

Da wäre zunächst das Holz-/Leder-Lenkrad. Das grau/schwarz-marmorierte-Vogelaugen-Ahorn harmoniert fantastisch zur grauen Lederfarbe und, bei der Mittelkonsole, mit der Schaltkulisse. Ich gratuliere mir dazu, mit dem grauen Leder die roten/rötlichen Holzvarianten vermieden zu haben. So bleibt alles Ton in Ton, das gefällt mir viel besser.

Die Sitze sind einfach Spitze, optisch etwas anders als im IS, hinten bietet der Wagen wesentlich mehr Platz für Beifahrer 3 und 4, und auch mir als Fahrer kommt es so vor, als wären die Raumverhältnisse deutlich großzügiger als im IS. Dafür nehme ich den berüchtigten kleinen Kofferraum gerne in Kauf, ich brauche nicht mehr. (Übrigens: so klein, wie befürchtet, ist er nun auch wieder nicht!)

Anlassen. Eigentlich falscher Begriff, sagen wir: Starten. Die Instrumente sehen schlagartig attraktiver aus als unbeleuchtet, aber der liebgewordene Ausschlag beider Zeiger über die gesamte Skala fehlt. Und inzwischen - ich bin schon fast 1000km gefahren - fehlt noch etwas: ein leichtes Ruckeln, Vibrieren, Säuseln oder was auch immer, jedenfalls irgendein Geräusch, was der Motor verursacht. Es tut sich tatsächlich gar nichts, nur READY ist an. Ich rolle los, höre die Reifen, sonst nichts. Außen hört man gar nichts.

Der Monitor steht auf Energieanzeige, das macht Spaß, ist fast so spannend wie ein Krimi. Die Batterie ist nur halbvoll, trotzdem geht es mit 40 (im 30er Wohngebiet) leicht abfallend Richtung Hauptstraße. Ich bin nicht zu hören, nur zu sehen. Erstaunlicher Weise reckt niemand den Hals, unterbricht seine Unterhaltung, bricht in Verzückung aus, reißt sein Handy zum Fotografieren hoch. Nach dem, was ich so in diversen Foren gelesen habe, habe ich deutlich euphorischere Reaktionen erwartet. Aber mit einiger Fantasie entdecke ich doch den einen oder die andere, der/die mir einen kurzen Blick hinterher wirft.

Fahrwerk und Bremsen müssten eigentlich vom Gefühl her irgendwie gleich sein - dachte ich. Stimmt aber nicht. Die Federung lässt wesentlich weniger zu den Sitzen durch als bim IS, Bahnschienen u.ä. hört man zwar, spürt sie aber nicht oder kaum. Und die Bremsen bremsen viel weicher. Ich weiß nicht, wie ich das anders beschreiben sollte, und erst recht kann ich es nicht erklären, es ist aber so. Dieser Wagen rollt so souverän daher, es ist eine wahre Freude. Jetzt kommt, zumindest im Vergleich, Oberklasse-Feeling (von mir auch Luxus-Feeling, falls sich jemand am "Oberklasse"-Begriff stört) auf. Der GS ist irgendwie erwachsener als der IS, "Souverän" ist gar kein schlechter Begriff dafür.

So bleibt es auch auf der Autobahn. Anzug und Beschleunigung sind einfach phänomenal, das kann man nicht beschreiben, das muss man erlebt haben. Der schwere Wagen liegt, das machte der IS aber auch, wie ein Brett auf der Fahrbahn, nur neigt er sich jetzt auch nicht mehr in Kurven, zieht dahin und lässt alles, was kommt, einfach hinter sich. Ich könnte der Schnellste auf der Strecke sein. Bin ich auch für eine Weile.

Aber dann den Tempomaten auf 170kmh, Mittelspur. Recht schnell habe ich einen Vordermann, mein GS wird langsamer, bremst, wenn der Vordermann bremst und legt wieder zu, wenn der doch lieber ganz nach rechts wechselt. Das Radar erkennt die freie Mittelspur, lässt sich von den Rechts fahrenden nicht stören und leitet keine Notbremsung ein, wenn wir (mein GS und ich) links überholt werden. Da das in ziemlich verzwickten Situationen auch bei Gegenverkehr auf Bundesstraßen funktioniert, habe ich eine ziemlich hohe Meinung von den technologischen Möglichkeiten der Lexus-Ingenieure.

Das Gleiche gilt übrigens auch fürs Motormanagement. Ein ständiger Wechsel zwischen Batterieaufladen, während der Benziner antreibt, Motor weg, wenn wir uns bei 170 ausrollen lassen bis zur Beschränkung bei 130kmh, dann, beim leichten Abbremsen schlägt der Zeiger im linken Kontrollinstrument deutlich in den blauen Bereich aus (ich speichere wieder Energie), danach dann mal schnelles Beschleunigen bis 200kmh, weil mich da gerade aus den 130 heraus einer überholen wollte. Der Benziner knurrt kurz auf, brummt etwas lauter werdend, aber immer noch sehr verhalten vor sich hin, ich bin in kürzester Zeit auf 230, der Hintermann ist im Rückspiegel kaum noch zu erkennen. Das kann ich in Zukunft immer - und lasse mich wieder auf 170 zurück fallen. Ich kann, wenn ich will - muss aber nicht. Das meine ich mich souverän.

Ich raffe mich endlich zu diesem Bericht auf. Eigentlich würde ich lieber fahren, aber ich war schon überall in der näheren Umgebung, es es gibt ja auch noch was anderes im Leben als Lexus GS450h-Fahren. Aber nicht allzu viel, was mehr Spaß macht.

Fotos folgen, sowie ich den Innenraum mit meiner tollen Farbkombination fotografiert habe, von außen sieht er aus wie alle GShs in manganviolett, in Wirklichkeit aber viel besser - und das kann ich hier sowieso nicht einstellen.

Allen, die tatsächlich bis hierher gelesen haben, danke ich für ihre Geduld.

Herzliche Grüße,

Happycroco

bearbeitet von Happycroco
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Wenn ich das so lese..... ich will auch einen :taz: :g:

Glückwunsch und allzeit gute Fahrt.

Liebe Grüße

GS.Cruiserin

Da hilft nur : sparen, sparen, sparen - oder mal zur Bank und einen Kredit aufnehmen ? :thumbup: :g:

Aber Euer GS ist doch auch ein schönes Auto... :thumbup:

Gert

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Schöner bericht, Happycroco ! Kann Vieles nachvollziehen ! :thumbup:

Was mich wundert : Du schreibst gar nichts von dem doch zunächst gewöhnungsbedürftigen stufenlose Getriebe, das mir als Beifahrer bei Rolf sofort auffiel, weil ja die Drehzahl nicht kontinuierlich steigt.

Auf die Farbe bin ich mal beim nächsten Treffen gespannt. Und : diese Holzfarbe wäre MEIN Ding nicht... :g:

Allzeit gute Fahrt und : keep us informed ! :thumbup:

Gert

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Hallo Happycroco,

schöner Bericht über ein schönes Auto! Herzlichen Glückwunsch dazu.

Manganviolett rules, auch wenn in der Zulassungsbescheinigung Teil II (neumodischer Kram, das war mal der Fahrzuegbrief....) etwas schnöde "lila" steht, na und: Für mich ist es dann mein LiLaLaune-Lexus :thumbup:

Geniesse die Fahrten!

Gruß, Hagen

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Gratuliere zu dem Auto.

Man spürt beim Lesen förmlich deine Begeisterung :thumbup:

Irgendwie kommt man dann auch zu der Auffassung, dass man Autofahren für sich neu definiert.

Auf der anderen Seite sind alle anderen Autofahrer, denen man begegnet, von denen die meisten nicht mal erahnen, was technisch heute möglich ist.

Der Stealth-Mode von KITT ist endlich serienreif. lol :thumbup:

Viel Spaß noch

mfG. Thoddy

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Wow was für eine schöne geschichte. Die kann ich mal vielleicht meinen Kindern erzählen wenn ich mal welche habe!! Schön zum lesen zum dahinschmelzen.. Gute fahrt gruss Lex 99

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was für ein super Bericht. Ich freu mich auf Fortsetzung :rolleyes:

Allzeit gute Fahrt mit deinem neuen Spielzeug.

P.S. Lila... *uaahhh* das erinnert mich an alte Toyota-Zeiten... mit tollen modischen Farben wie froschgrün und Flieder beim E10 *schauder*

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Glückwunsch auch von mir zu deinem neuen GS und allzeit gute und leise fahrt!

Ein hervorragender Bericht, nur hab ich so das Gefühl viele gibts davon nicht mehr, hast ja keine Zeit dafür, da du ja nur noch unterwegs bist :D

...muss grinsen, lieber Happycroco!

Tztztz....einen lilafarbenen Japaner....mit Stromantrieb.....lach.....so ein Schmarrn...

Alles Liebe und Gute,

cu

Lexington

:lol2: ich lieg fast am boden vor lachen

Grüße

Tigertron

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Ich ersuche den Moderator zwecks Suchtgefahr diesen Bericht zu sperren!!!!! :ph34r: :wub: :wub:

Danke, Happycroco für diese Zeilen. Danke dafür, daß mein "Verlangen" wieder wachgerüttelt wurde . . . . jetzt wo es sich wieder etwas gelegt hat!

Gruß

Stefan

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Hallo,

auch von mir herzlichen Glückwunsch, mein Händler war mal "so gemein" mir einen GS450h für 1 Woche zu überlassen, und das wo meiner gerade mal 1/2 Jahr alt war :ph34r: :wub: ICH kann deine Entscheidung und deine Freude nachvollziehen

Irgendwann muss meiner ja auch mal ausgetauscht werden..................... ich freu mich jetzt schon, auch wenns noch ne Weile dauert

Gruß aus der Hauptstadt

woid01

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Echt tolle Story, man kann sich richtig mit hineinversetzen.

Du könntest sicher sein...ich hätte hinterhergekuckt :D und das wirklich ohne deine Einbildung....

Der GS450h ist schon ein feines Gefährt...

Ich hatte auch mal die Ehre einen Tag lang einen GSh fahren zu dürfen.....es ist einfach eine Klasse für sich

Ich wünsch dir viel Spass mit dem Lexus und allzeit gute Fahrt!

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Hi,

zunächst möchte ich euch allen erst mal ganz herzlich für eure lieben Glückwünsche und Gratulationen danken! Ich habe mich über jede einzelne riesig gefreut! :)

Inzwischen habe ich die Tausendkilometer schon überschritten und werde bald mal wieder "zum Griffel greifen". Vorher aber noch auf vielfachen Wunsch und wie versprochen ein paar Fotos.

Gruß,

Happycroco

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Hi,

jetzt steht er also endlich da: grau, mit einem bisschen Blau, strahlend, funkelnd, etwas geduckt und langgestreckt. Der GS450h, der der Nachfolger meines IS250 geworden ist.

Der Wagen gefällt mir immer besser, aber das liegt wahrscheinlich nur daran, dass es jetzt meiner ist. Bisher fand ich den IS wunderschön, besonders die Front, aber auch das bullige Heck hatten es mir angetan. Den GS empfand ich eigentlich nicht als so prickelnd - ich kannte alle erreichbaren Fotos aus dem Internet und natürlich auch sämtliche von Lexus herausgegebenen Prospekte. Die runden Rückscheinwerfer-Elemente in den massigen Rückleuchten. Die ziemlich leeren Klarglasscheinwerferelemente vorn - gefielen die mir wirklich? Das sollte L-Finesse sein, sogar das Original? Egal - irgendwie würde ich ihn mir schon schönreden.

Und nun steht er draußen. Viel harmonischer in den einzelnen Designelementen, als das auf einem Foto wiedergegeben werden kann; meine Befürchtungen lösen sich in Luft auf, ich entdecke eine Eleganz, die ich so am IS nicht sah, dafür sieht der GS nicht so aggressiv und dynamisch aus, eher ausgewogen, abgeklärt, zurückhaltend, aber selbstbewusst. Der muss nicht so tun, als ob ...

Ich öffne den Wagen. Endlich ist das an allen, auch den hinteren Türen problemlos möglich; das fehlte mir beim IS. Der Innenraum lädt zum Einsteigen geradezu ein, besonders auch durch die wieder grauen Ledersitze fühle ich mich zu Hause. Fast. Alles ist bekannt, und alles ist trotzdem irgendwie anders.

Da wäre zunächst das Holz-/Leder-Lenkrad. Das grau/schwarz-marmorierte-Vogelaugen-Ahorn harmoniert fantastisch zur grauen Lederfarbe und, bei der Mittelkonsole, mit der Schaltkulisse. Ich gratuliere mir dazu, mit dem grauen Leder die roten/rötlichen Holzvarianten vermieden zu haben. So bleibt alles Ton in Ton, das gefällt mir viel besser.

Die Sitze sind einfach Spitze, optisch etwas anders als im IS, hinten bietet der Wagen wesentlich mehr Platz für Beifahrer 3 und 4, und auch mir als Fahrer kommt es so vor, als wären die Raumverhältnisse deutlich großzügiger als im IS. Dafür nehme ich den berüchtigten kleinen Kofferraum gerne in Kauf, ich brauche nicht mehr. (Übrigens: so klein, wie befürchtet, ist er nun auch wieder nicht!)

Anlassen. Eigentlich falscher Begriff, sagen wir: Starten. Die Instrumente sehen schlagartig attraktiver aus als unbeleuchtet, aber der liebgewordene Ausschlag beider Zeiger über die gesamte Skala fehlt. Und inzwischen - ich bin schon fast 1000km gefahren - fehlt noch etwas: ein leichtes Ruckeln, Vibrieren, Säuseln oder was auch immer, jedenfalls irgendein Geräusch, was der Motor verursacht. Es tut sich tatsächlich gar nichts, nur READY ist an. Ich rolle los, höre die Reifen, sonst nichts. Außen hört man gar nichts.

Der Monitor steht auf Energieanzeige, das macht Spaß, ist fast so spannend wie ein Krimi. Die Batterie ist nur halbvoll, trotzdem geht es mit 40 (im 30er Wohngebiet) leicht abfallend Richtung Hauptstraße. Ich bin nicht zu hören, nur zu sehen. Erstaunlicher Weise reckt niemand den Hals, unterbricht seine Unterhaltung, bricht in Verzückung aus, reißt sein Handy zum Fotografieren hoch. Nach dem, was ich so in diversen Foren gelesen habe, habe ich deutlich euphorischere Reaktionen erwartet. Aber mit einiger Fantasie entdecke ich doch den einen oder die andere, der/die mir einen kurzen Blick hinterher wirft.

Fahrwerk und Bremsen müssten eigentlich vom Gefühl her irgendwie gleich sein - dachte ich. Stimmt aber nicht. Die Federung lässt wesentlich weniger zu den Sitzen durch als bim IS, Bahnschienen u.ä. hört man zwar, spürt sie aber nicht oder kaum. Und die Bremsen bremsen viel weicher. Ich weiß nicht, wie ich das anders beschreiben sollte, und erst recht kann ich es nicht erklären, es ist aber so. Dieser Wagen rollt so souverän daher, es ist eine wahre Freude. Jetzt kommt, zumindest im Vergleich, Oberklasse-Feeling (von mir auch Luxus-Feeling, falls sich jemand am "Oberklasse"-Begriff stört) auf. Der GS ist irgendwie erwachsener als der IS, "Souverän" ist gar kein schlechter Begriff dafür.

So bleibt es auch auf der Autobahn. Anzug und Beschleunigung sind einfach phänomenal, das kann man nicht beschreiben, das muss man erlebt haben. Der schwere Wagen liegt, das machte der IS aber auch, wie ein Brett auf der Fahrbahn, nur neigt er sich jetzt auch nicht mehr in Kurven, zieht dahin und lässt alles, was kommt, einfach hinter sich. Ich könnte der Schnellste auf der Strecke sein. Bin ich auch für eine Weile.

Aber dann den Tempomaten auf 170kmh, Mittelspur. Recht schnell habe ich einen Vordermann, mein GS wird langsamer, bremst, wenn der Vordermann bremst und legt wieder zu, wenn der doch lieber ganz nach rechts wechselt. Das Radar erkennt die freie Mittelspur, lässt sich von den Rechts fahrenden nicht stören und leitet keine Notbremsung ein, wenn wir (mein GS und ich) links überholt werden. Da das in ziemlich verzwickten Situationen auch bei Gegenverkehr auf Bundesstraßen funktioniert, habe ich eine ziemlich hohe Meinung von den technologischen Möglichkeiten der Lexus-Ingenieure.

Das Gleiche gilt übrigens auch fürs Motormanagement. Ein ständiger Wechsel zwischen Batterieaufladen, während der Benziner antreibt, Motor weg, wenn wir uns bei 170 ausrollen lassen bis zur Beschränkung bei 130kmh, dann, beim leichten Abbremsen schlägt der Zeiger im linken Kontrollinstrument deutlich in den blauen Bereich aus (ich speichere wieder Energie), danach dann mal schnelles Beschleunigen bis 200kmh, weil mich da gerade aus den 130 heraus einer überholen wollte. Der Benziner knurrt kurz auf, brummt etwas lauter werdend, aber immer noch sehr verhalten vor sich hin, ich bin in kürzester Zeit auf 230, der Hintermann ist im Rückspiegel kaum noch zu erkennen. Das kann ich in Zukunft immer - und lasse mich wieder auf 170 zurück fallen. Ich kann, wenn ich will - muss aber nicht. Das meine ich mich souverän.

Ich raffe mich endlich zu diesem Bericht auf. Eigentlich würde ich lieber fahren, aber ich war schon überall in der näheren Umgebung, es es gibt ja auch noch was anderes im Leben als Lexus GS450h-Fahren. Aber nicht allzu viel, was mehr Spaß macht.

Fotos folgen, sowie ich den Innenraum mit meiner tollen Farbkombination fotografiert habe, von außen sieht er aus wie alle GShs in manganviolett, in Wirklichkeit aber viel besser - und das kann ich hier sowieso nicht einstellen.

Allen, die tatsächlich bis hierher gelesen haben, danke ich für ihre Geduld.

Herzliche Grüße,

Happycroco

Hallo Burkhardt,

Herzlichen Glückwunsch zu deinem Prachtstück; du hast übtigens sehr schöne und aussagekräftige Fotos davon geschossen.

Meine Fotos stehen noch aus, das Foto-Shooting ist aber bereits geplant.

Ich kann mich deiner äusserst detaillierten Schilderung nur anschliessen.

Ich habe bereits die 3000 km überschritten und bin nach wie vor total begeistert :blink: B)

Ich habe zwar mit dem schwarzen Leder die rötlichen Holzteile aber auch diese harmonieren hervorragend mit dem Leder und dem Silberblechkleid.

Auch hier ein grosses Bravo den LEXUS Designern B)

Herzliche Grüsse und allzeit gute knitterfreie Fahrt

Luxlex450

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  • 2 weeks later...

Hi,

ich möchte euch heute etwas über die Praxis des Hybridsystems, das sich doch etwas anders verhält, als man häufig lesen kann, und zusätzlich etwas über zwei Kleinigkeiten berichten, die mir sehr gut gefallen.

Das geräuschlose Losfahren aus der Garage und an den Ampeln ist eine Legende. Der E-Motor (EM) schiebt den 2t-Koloss die ersten 3-5m an, danach ist der Benziner (BM) dabei und sorgt für den nötigen Vortrieb. Ähnliches gilt auch für das Rollen auf Parkplätzen; nur mit Batterie (BA) funktioniert das nur, wenn man auf jegliche Beschleunigung verzichtet oder wenn es leicht bergab geht. Außerdem regelt das Motormanagement die Sache so, dass, solange der BM noch kalt ist, er früher und länger zum Einsatz kommt.

Der Wechsel zwischen EM und BM beziehungweise das Zuschalten passiert völlig unmerklich und ist nur auf dem Monitor zu verfolgen. Dieses Wechselspiel ist so spannend, dass ich den Energiemonitor inzwischen als Standardbildschirm verwende, was interessieren mich die Straßen, durch die ich fahre, in einem Gebiet, das ich kenne. Immer wieder ist es toll zu beobachten, wie die Batterie leerer (nie:leer!) wird und welche Gelegenheiten der GSh nutzt, um sie so schnell wie möglich wieder aufzuladen. Wie intensiv das geschieht, kann man gut am Ausschlag des Zeigers im linken Rundinstrument (KW) beobachten, je weiter er in den blauen Bereich wandert, umso stärker ist die Aufladung.

Häufiger als vermutet übernimmt der EM die Fahrerei in der Stadt, und das auch bei dort hohem Tempo (hatte das schon bis knapp 70kmh). Geht es um das Fahren auf einer ebenen Durchgangsstraße, kann es durchaus sein, dass das über weite Strecken mit dem EM vor sich geht. Ob es passieren wird, kann man nur vermuten, das Management entscheidet von Fall zu Fall. Bloße Routinen sind nicht erkennbar. Zweite Überraschung war, wie oft die Möglichkeit genutzt wird, den Motor abzuschalten, das kommt fast ständig vor. Blitzschnell ist er wieder da, erledigt, was von ihm erwartet wird und verschwindet wieder. Eigentlich unglaublich - auch dass das dem Motor nichts ausmacht.

Die erste Kleinigkeit: Das Parksystem ist kaum merklich, aber trotzdem gewaltig weiter entwickelt worden. Beispiel: ich fahre in meine für GS-Verhältnisse inzwischen recht schmale Garage. Der Parkassistent blinkt auf der eingeblendeten Displayanzeige gelb an der Toreinfahrt, piept aber nicht. Ich erkenne: es wird zwar eng, aber mit dem gegebenen Lenkradeinschlag komme ich dran vorbei. Erst wenn ich entsprechend einlenken würde, wird die Anzeige rot und es piept. Das gilt natürlich für rechts und links und für vorne und hinten. Ich finde das ungeheuer beruhigend: mein GS sieht zwar das Hindernis, erkennt aber, dass alles gut geht, solange ich nicht den Lenkeinschlag zum Hindernis hin verändere.

Die zweite Kleinigkeit ist eigentlich eine Untertreibung und betrifft die adaptive Distanzkontrolle beim Tempoautomaten (oder wie auch immer das heißen mag).

Erste Grundvoraussetzung: Man braucht als Fahrer ein gewisses Grundvertrauen zu Lexus und zum eigenen GS. Ist das nicht vorhanden, wird das eine stressige Angelegenheit. Folgende Situation wiederholt sich so oder ähnlich immer wieder:

Ich fahre über Land, stelle (besser als vorher, aber das führt jetzt zu weit), meine Höchstgeschwindigkeit auf 110kmh ein und lasse die Karre laufen. Ich fahre 110, vor mir ist keiner, aber in einer recht engen Kurve kommt mir Gegenverkehr entgegen, der zwangsläufig in meine Radarkeule geraten muss. Sicherheitshalber halte ich mich erst mal richtig fest, denn woher soll das Radar wissen, dass das Hindernis, das da plötzlich auftaucht, knapp an mir vorbeifahren wird? Eigentlich müsste es eine ziemliche Bremsung einleiten. Tut es aber nicht. Ich vermute mal, dass da eine Software werkelt, die zum Empfang des Radars ständig alle möglichen Berechnungen anstellt.

Es geht weiter, ein Vordermann taucht auf. Es ist ein nur 95kmh fahrender Opa im DB (:blink:). Im Display leuchtet plötzlich ein Auto auf, das Radar hat den Opa auch erkannt. Langsam werden wir langsamer, ich zuckle hinter dem DB hinterher.

Ein Ortsschild naht. Mein Opa wird langsamer, ich auch. Fährt Opa mit 50 oder knapp darunter durch den Ort (ein Dorf; in der Stadt funktioniert das so nicht), dann fahren wir gemeinsam in Kolonne. Plötzlich wird vor Opa eine Ampel rot, Opa bremst ziemlich heftig. Hätte ich jetzt Ausschau nach den Dorfschönheiten gehalten, dann würde es jetzt krachen. Mein Lex meint nämlich, dass immer, wenn wirklich hart gebremst werden sollte, das lieber der Fahrer erledigen sollte, der käme sich ja sonst ziemlich überflüssig vor. Dass sich das Radar in diesem Fall abschaltet, tut es durch Piepsen kund - ausgerechnet dieses nicht ganz unwichtige Piepsen ist das leiseste Geräusch, was mein Lex von sich gibt. Das muss geändert werden, das ist gefährlich.

Erstaunlicherweise funktioniert das ganze auch auf der Autobahn, sogar auf der mittleren Spur im dichten Verkehr. Woher hier mein GS weiß, welches Auto genau vor mir fährt, dass der Laster, den wir gerade überholen, kein Hindernis ist und der Ferrari, der rechts an mir vorbei rauscht, auch keins, und das auch noch in einer Kurve, wo die rechten Laster eigentlich genau vor mir sind, weiß ich nicht. In einem solchen Getümmel mit dem Tempomaten zu fahren erscheint mir aber ziemlich aufregend, ich verzichte meist darauf.

Ähnliches gilt für eine freie AB, da fahre ich sowieso in einem Geschwindigkeitsbereich jenseits der Möglichkeiten des Tempomats, und da würde ich auch keinen Automaten ans Steuer bzw. an die Bremsen lassen.

Verdammt - ist das schon wieder lang geworden *duckundweg*

Gruß,

Happycroco

bearbeitet von Happycroco
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Mein Lex meint nämlich, dass immer, wenn wirklich hart gebremst werden sollte, das lieber der Fahrer erledigen sollte, der käme sich ja sonst ziemlich überflüssig vor.

Das ist vom Gesetzgeber so gewollt, das Auto darf nicht selbsttätig eine Vollbremsung bis zum Stillstand machen - was technisch kein Problem wäre. Beim langsamen ausrollen vor einer Ampel wird aber normalerweise bist zum Stand gebremst - und anschließend auch wieder beschleunigt, wenn der Vordermann losfährt.

Bei Kurvenfahrt erkennt das System durch den Lenkeinschlag, dass der entgegen kommende Verkehr nicht auf der selben Spur fährt.

In gewissen Regionen kommt das System allerdings durchaus an seine Grenzen. Beispiel A93 Hof-Regensburg, die ich sehr oft fahre. Die Strecke hat sehr viele Kurven mit teils extremen Radien, ist aber recht wenig befahren. Ich bin dort üblicherweise mit Tempomat ca. 200 unterwegs. Bei radargestützten Tempomaten, deren Abstandsregelung sich nicht abschalten lässt (z.B. bei Audi) gibt es tatsächlich bei engen Linkskurven und hoher Geschwindigkeit einen teils ziemlich heftigen Bremsimpuls, wenn just zum passenden Zeitpunkt und im passenden Abstand ein Lkw auf der rechten Spur in die Kurve fährt. Kein Spaß.

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Das ist vom Gesetzgeber so gewollt, das Auto darf nicht selbsttätig eine Vollbremsung bis zum Stillstand machen - was technisch kein Problem wäre. Beim langsamen ausrollen vor einer Ampel wird aber normalerweise bist zum Stand gebremst - und anschließend auch wieder beschleunigt, wenn der Vordermann losfährt.

Das Halten und wieder Anfahren, z.B. im Stau, klappt, soviel ich weiß, bei Mercedes. Beim Lexus schaltet sich das System bei 40kmh ab, leider funktioniert es dann nicht so, wie beschrieben.

Gruß,

Happycroco

bearbeitet von Happycroco
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Das Halten und wieder Anfahren, z.B. im Stau, klappt, soviel ich weiß, bei Mercedes. Beim Lexus schaltet sich das System bei 40kmh ab, leider funktioniert es dann nicht so, wie beschrieben.

Gruß,

Happycroco

Ich hatte letztens einen Q7, der das auch problemlos konnte. Interessanterweise ist es bei Lkw erlaubt, dass der Abstands-Tempomat eine komplette Notbremsung einleitet.

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