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Sind Autos wirklich so teuer geworden?


H6Fan

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Das ist ja schnell gesagt. Wir alle haben das sicher schon so gesagt: Autos kosten heute in Euro was sie früher in DM gekosten haben.

Jenseits des flotten Arguments hat mich überrascht, wenn ich mal einen realen Vergleich mache.

Januar 2000 habe ich einen A4 Avant 2.4 für einen Listenpreis von 77.700 DM (EUR 39.677) gekauft. Was würde ein ähnlicher Audi heute kosten? Zunächst: es gibt keinen Nachfolger, der 1:1 passt.

- kein V6 mehr, sondern einen 1.8 turbo

+ mehr Drehmoment und sparsamer

+ Auto etwas größer und deutlich crashsicherer

+- etwas schwerer aber die gleichen Fahrleistungen

- etwas schlechtere Innenraummaterialien

Bei den Ausstattungen gibt es gar nicht so viele Unterschiede, wie man denken mag. Heutzutage bekommt man noch Sitzpolster in Alcantara dazu. Und natürlich funktioniert das Navi (DVD statt CD) besser. Aber ansonsten kann man den Wagen genau passend konfigurieren. Dann kommen EUR 46.230 dabei raus. Das entspricht einer jährlichen Steigerung von 1,3%, also nur die Hälfte der Inflation, die es in dieser Zeit gab. Dieses Modell ist also real billiger geworden.

Warum kommt es vielen aber genau umgekehrt vor?

Eine Deutung ist, dass sich die Maßstäbe verschieben!

2000 gab es im Audi 5 Benzinmotoren (ohne S4). Der 2.4er war der zweitstärkste. Heute ist es der zweitschwächste. 170 PS beeindrucken heute niemanden mehr, weil jeder von Werbungen für noch viel stärkere Autos berieselt wird.

Gruß,

Alex

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Naja Alex,

die Anschaffung ist aber nur eine Seite der Medaille. :naughty:

Ich habe Anfang 2002 für den Liter Super BF 0,974 € bezahlt, von früheren Jahren habe ich keine Aufzeichnungen.

Wenn ich den Preis von Montag (1,699€) zu Grunde lege, dann ergibt sich hier eine Steigerung von 74,44%.

Anders gesagt: Bei jährlich 15.000 km betrugen die Spritkosten in 2002 1.461,--€, heute sind es 2.549,--€

Andere Frage: Wie haben sich die Stundensätze in den Werkstätten und die Ersatzteilkosten entwickelt?

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Mein Senf dazu:

Man darf nicht nur die Preise vergleichen, sondern muss auf die Kaufkraft umrechnen.

Bei Autos schwierig, denn das geht von Dacia bis Maybach, aber Sprit z.B. ist überall im Lande ungefähr gleich teuer. Also ein guter Maßstab.

Anders gesagt: Wieviele Minuten musste man z.B. 1977 arbeiten, um einen Liter Benzin zu kaufen und wie viele heute?

Und das noch aufgeschlüsselt nach Arbeiter, Angestellte, Führungskräfte.

Natürlich sind so nur Durchschnittswerte zu ermitteln.

Aber wenn ich das mal zugrunde lege, war der Sprit 1977, als ich mit dem Fahren begann, für mich erheblich teurer als heute.

Normalbenzin kostete ca. 85 Pfennig, also rund 45 Cent. Aber ich war Wehrpflichtiger beim Trachtenverein und bekam 5,50 DM Wehrsold. Pro Tag natürlich.

Heute hat sich das also zum Besseren verschoben. Na ja, nicht sehr aber immerhin... :rolleyes:

Gruß von Motus

Ach ja, auch bezüglich Autopreis könnte man ähnliches überlegen: Dacia Logan = VW Käfer, als Maßstab der einfachsten Form der Motorisierung.

Wieviele Monate hätte ich damals arbeiten müssen, um mir einen nagelneuen Käfer leisten zu können, wieviele heute (angenommen ich wäre wieder Berufseinsteiger) für die Dacia-Kiste?

Oder 450 SE gegen Lexus LS gerechnet. Oder Audi 100 gegen GS...

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Wenn ich allein an die Berufssparte der Friseure denke: da klafft die Schere von Jahr zu Jahr immer weiter auseinander und die Autos sind auf einmal wirklich doppelt so teuer als früher.

die Anschaffung ist aber nur eine Seite der Medaille. :naughty:

Andere Frage: Wie haben sich die Stundensätze in den Werkstätten und die Ersatzteilkosten entwickelt?

Natürlich ist der Anschaffungspreis nur eine Seite der Medaille. Da gibts noch viel mehr. Ich spiele mal weiter den advocatus diaboli:

- nach wie vor steigt die Zahl der Autos. Man trifft sich dann beim Stau und der Parkplatzsuche

- wenn nichts kaputt geht, muß man heute weniger oft in die Werkstatt. Besonders die deutschen Hersteller haben die Wartungsintervalle spürbar gestreckt

- zT günstige Leasingbedingungen und steuerliche Vorteile versorgen breite Teile der Bevölkerungen mit (großen) Dienstwagen, die man sich privat kaum kaufen würde

Gruß,

Alex

bearbeitet von H6Fan
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Ich habe auch mal ein paar Zahlen zum Vergleich heraus gekramt:

Audi 80 Avant 2.0 E Automatik

Audi-80-Avant.jpg

Sondermodell Europa, d.h. elektrisch verstellbare Außenspiegel, Leichtmetallräder (7x15-Alufelgen im Speedline-10-Speichen-Design mit 205/60 R15 V-Reifen), Klimaautomatik, Airbag-Lenkrad, Fond-Kopfstützen und Metalliclack

weitere Extras: Scheibenwaschdüsen beheizt, Sportlederlenkrad, Außenspiegel asphärisch, Velourfußmatten hinten

Preis im März 1995 = 50.950,- DM bzw. 26.050,- EUR

Ein neuer A4 Avant 1.8 TFSI kostet heute 32.100,- EUR. Über die fortschrittlichere Sicherheitstechnik brauch ich hier wohl keine Worte verlieren.

Preissteigerung in 17 Jahren = 23,22 % bzw. ca. 1,2% p.a.

Gruß

biker

bearbeitet von biker
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Stimmt ungefähr. Hier ist ein Vergleich der Abmessungen:

Audi A3 Sportback | Audi 80 Avant B4

Radstand (mm) 2578 | 2612

Spur vorne (mm) 1631 | 1448

Spur hinten (mm) 1515 | 1471

Fahrzeuglänge (mm) 4286 | 4482

Fahrzeugbreite (mm) 1765 | 1695

Fahrzeughöhe (mm) 1423 | 1408

Der Preis eines A3 Sportback mit 125 PS liegt dann bei 27.565,- EUR

Gruß

biker

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...

Audi 80 Avant TDI

Audi-80-Avant.jpg

...

Danke!

Mein guter, alter Audi, aussen in exotischem Silber und innen in freundlichem Lichtschwarz. Das war, bzw. ist, ein Superwagen, solide wie eine Burg (halt in einem Dauererdbebengebiet, wegen des Diesels). An den denke ich immer noch gerne zurück, er gefällt mir sogar immer noch. Nicht zuletzt da ihr ja fast denselben habt. ;)

Viele Grüße,

DrHybrid

bearbeitet von DrHybrid
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Preissteigerung in 17 Jahren = 23,22 % bzw. ca. 1,2% p.a.

Jetzt müsste man das mit den Löhnen vergleichen, ob die in Deutschland in den letzten 17Jahren auch um 23,22% gesteigert werden konnten?!?

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Audi A3 Sportback | Audi 80 Avant B4

Radstand (mm) 2578 | 2612

Spur vorne (mm) 1631 | 1448

Spur hinten (mm) 1515 | 1471

Fahrzeuglänge (mm) 4286 | 4482

Fahrzeugbreite (mm) 1765 | 1695

Fahrzeughöhe (mm) 1423 | 1408

Leergewicht: 1205–1565 kg | 1030–1270 kg

Der Preis eines A3 Sportback mit 125 PS liegt dann bei 27.565,- EUR

Gruß

biker

Fehlt das Gewicht um darzustellen dass der Audi 80 mit 120 PS um einiges besser ging (mehr Spaß) als ein A3 Sportback mit 125PS - denn der ganze Komfort und Sicherheitkram hat ja auch ordentlich Wohlstandskilo mitgebracht.

(ein von mir regelmäßig genutztes Baustellenfahrzeug ist ein Audi 80 2.0E Limo des letzten Proguktionsmonats)

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Ich denke, das alle Vergleiche hier auf den falschen Weg führen.

Ein Autohersteller wird nie das verlangen, was die Herstellung (plus ein paar Euro Gewinn) gekostet hat. Er wird immer das Verlangen, was der Käufer gerade noch bereit ist, zu zahlen. Manchmal wird das hart an der Grenze zum Dumping sein und manchmal auch exorbitant im Gewinnbereich.

Wie kämen sonst diese riesigen Preisunterschiede auf den weltweiten Märkten für ein und dasselbe Modell zustande?

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Danke!

Mein guter, alter Audi, aussen in exotischem Silber und innen in freundlichem Lichtschwarz. Das war, bzw. ist, ein Superwagen, solide wie eine Burg (halt in einem Dauererdbebengebiet, wegen des Diesels). An den denke ich immer noch gerne zurück, er gefällt mir sogar immer noch.

Deshalb das Foto. :rolleyes:

Nicht zuletzt da ihr ja fast denselben habt. Bis auf die Dachreling ist es genau unser.

Fehlt das Gewicht um darzustellen dass der Audi 80 mit 120 PS um einiges besser ging (mehr Spaß) als ein A3 Sportback mit 125PS ...

Das wage ich zu bestreiten. Der 2.0 E hat nur 115 PS und in Verbindung mit der Vierstufenautomatik kann man nicht gerade von Temperament sprechen. :lol:

Gruß

biker

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Sogar die Dachreling passt bei mir!

Ach war die nett - nicht die Dachreling - sondern meine Erdbebenburg als Ganzes.

K. hat sogar irgendwann sein Geschüttel gemocht "mein Auto lebt" und wollte ihn gar nicht mehr hergeben. :lol:

Doppelten Dank. :worthy:

@Motus: ich hab auch schon seit Jahrzehnten eine Liste was mich ein Liter Sprit, eine Pizza, ein Fernseher, ein Auto usw. in Arbeitszeit kostet! :thumbup:

Nur das hat Relevanz und verschafft einem einen brauchbaren Überblick . Die Idee kam mir als meine Großmutter früher immer über 20 Pfennig für ein Brötchen zu klagen begann. "Das hat doch früher nur 2 Pfennige gekostet ...". Das wollte ich mal für mich dokumentieren.

bearbeitet von DrHybrid
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Jetzt müsste man das mit den Löhnen vergleichen, ob die in Deutschland in den letzten 17Jahren auch um 23,22% gesteigert werden konnten?!?

Ja, die Bruttolöhne sind seit 1997 (also weniger als 17 Jahre) sogar um über 35% gestiegen. Siehe dies Grafik bei Wikipedia.

Wenn man übrigens weiter zurückgeht (also zu Zeiten eines Golf1, oder sogar Käfer) wird der Effekt noch viel deutlicher - die Autos kosten entweder inflationsbereinigt oder relativ zur Lohnentwicklung dasselbe, wenn nicht weniger wie früher. Sind aber erheblich größer, besser ausgestattet und meist auch besser motorisiert. Wird in den romantisierten Vorstellungen der 50er Jahre, wo der Käfer ja "nur" 4000DM gekostet hat gerne übersehen.

uslex hat natürlich Recht - kein Hersteller (in den meisten Industrien, nicht nur Autos) kalkuliert seine Preise heute nach dem Prinzip "Kosten + Gewinnmarge". Aber das war ja nicht die Frage hier im Thread. Wenn man die Zusammensetzung der Preise untersuchen will, müsste man auch bedenken, dass der Mehrwersteuersatz heute 19% beträgt. Bei den Vergleichsfahrzeugen hier waren es noch 16, bzw. 15%. Im vom Hersteller verlangten Netto-Preis ist die Entwicklung also sogar noch niedriger...

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Aus Sicht der Zuliefererindustrie betrachtet, müssen dort jedes Jahr für die gleiche Funktion die Preise um ca. 3% fallen, um damit noch beim OEM punkten zu können. D.h. ein ABS 1978 und 2012 ist um einige Faktoren billiger. So setzt sich das durch das ganze Auto fort (mit t geschrieben!). Gleichzeitig sind viele Dinge dazu gekommen (ABS oder elektrische Fensterheber... zeigt mir ein Auto ohne! ;) ). Die Fertigungskosten wurden immer weiter gedrückt (höhere Automatisierung und Verlagerung gen Osten). Auf der anderen Seite sind Energie- und Rohstoffpreise (Stichwort Seltene Erden) exorbitant gestiegen. Wenn man heute noch den inflationsbereinigten Stahlpreis hätte, wäre jedes Auto wohl mehrere tausend Euro billiger...

2000 bin ich noch Bahn gefahren. Wenn man dort die Preissteigerungen betrachtet... Gut, dass ich die Bahn vermeiden kann, denn selbst mit den gestiegenen Spritkosten lohnt die Bahn nicht. :thumbdown: Die hat meiner Meinung nur noch Berechtigung, wenn es Kosten (Parken in der Stadt, Sprit auf Langstrecke) oder Zeit sparen kann, oder wenn man in der Bahn arbeiten möchte. Ich benötige für den Arbeitsweg (Büttelborn <-> Frankfurt-Sossenheim, 36km) 27min mit dem Auto. Gemütlich über Landstraße und AB. Mit der Bahn wären das 1:20min, 3x umsteigen (oder 1x umsteigen und 2x 15min gehen). Absolut keine Option!

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Mein 560SEL von 1989 kostete 130000Mark der hatte ABS schon serienmäßig. Das kostete bei den kleineren motoren ûber 1500DM Aufpreis. Meiner hatte dann noch die optionale Traktionskontrolle. Kostete dann 2500mark extra.

Da ABS heute standard ist bekommt man eben für 2-3000 Aufpreis Abstandstempomaten usw.

Übrigens gab es auch schonmal eine "Abwackprämie" für Neu und Gebrauchtwagen Verkäufer. Das ganze war Anfang der 90er und nannte sich Wiedervereinigung. So leer war kein Autohändler jemals wieder und so teuer war kein Auto egal ob neu oder gebraucht.

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Ja, die Bruttolöhne sind seit 1997 (also weniger als 17 Jahre) sogar um über 35% gestiegen. Siehe dies Grafik bei Wikipedia.

Die Grafik zeigt aber auch das der Preisindex dem Reallohn davon galoppiert.

Real gesehen hat der Arbeiter weniger im Geldbeutel als früher. Die Belastungen durch Steuern, Abgaben, Preissteigerungen des täglichen Bedarfs (Lebensmittel, Kleidung, Heizkosten, Sprit) sind mittlerweile so hoch das immer weniger für Dinge wie Autos übrig bleiben. So gesehen sind Autos einfach zu teuer geworden, auch wenn man für sein Geld deutlich mehr (Platz, Ausstattung) bekommt.

Warum müssen die heutigen Fahrzeuge mit teuren und nutzlosen Assistenzsystem vollgestopft werden? Warum müssen Autos immer größer, schwerer und kräftiger werden?

Ich kann mir kein Auto für 30.000,- € leisten.

Früher hab ich mir alle 3 Jahre/100.000 km einen neuen Wagen geleistet. Heute fahre ich einen über 5 Jahre/160.000 km alten Subaru und einen über 6 Jahre/91.000 km gebrauchten Lexus. Neuwagen liegen schon lange nicht mehr drin weil mein Gehalt (Entgelt) schon lange nicht mehr mit der Steigerung der Steuern und Preise mithalten kann.

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Die Grafik zeigt aber auch das der Preisindex dem Reallohn davon galoppiert.

Der Reallohn ist der Bruttolohn abzüglich des Preisindex - der Vergleich von Reallohn zu Preisentwicklung ist nicht sinnvoll, weil die Preisentwicklung in diesem schon eingerechnet ist. Was die Grafik zeigt ist, dass der Reallohn die letzten Jahre konstant geblieben oder leicht gesunken ist, und dass obwohl wir in der Zeit neben der Krise auch einige sehr gute Jahre für die Unternehmen hatten. Die Gewinne daraus sind aber an "den Arbeiter" kaum weitergegeben worden...

Real gesehen hat der Arbeiter weniger im Geldbeutel als früher. Die Belastungen durch Steuern, Abgaben, Preissteigerungen des täglichen Bedarfs (Lebensmittel, Kleidung, Heizkosten, Sprit) sind mittlerweile so hoch das immer weniger für Dinge wie Autos übrig bleiben. So gesehen sind Autos einfach zu teuer geworden, auch wenn man für sein Geld deutlich mehr (Platz, Ausstattung) bekommt.

Real gesehen hat der Arbeiter heute mehr in der Tasche als je zuvor, genau das sagt ja der Reallohn aus. Das Problem ist einmal, dass die Steigerung des Reallohns in den Jahren 2003-2009 nicht vorhanden war und das sie absolut disproportional zu den in der Zeit erzielten Produktivitätsvorteilen ist. Weiterhin dass die Preisentwicklung, die ja der Berechnung zugrunde liegt, alle Bereiche (gewichtet) mit einschließt, man aber wesentlich häufiger mit den Preisen für Sprit, Energie, etc. konfrontiert ist. Insbesondere bei langlebigen Gütern - Elektronik, Autos, Möbel, Kleidung. Die Preise für Lebensmittel und Kleidung sind, soweit ich weiß, in der Zeit auch nicht besonders stark gestiegen, auch wenn man häufig diesen Eindruck erhält. Zumindest bis vor der Krise war auch z.B. die Mietpreisentwicklung sehr stabil.

Warum müssen die heutigen Fahrzeuge mit teuren und nutzlosen Assistenzsystem vollgestopft werden? Warum müssen Autos immer größer, schwerer und kräftiger werden?

Weil die Kunden das wollen. Ist eine Aussage, die nicht unglaublich beliebt ist bei den Kunden, die es nicht, wollen, aber es ist halt so. Schau dir die Verkaufszahlen an, was an Autos (und Marken) wirklich gut läuft. Die Größenentwicklung ist nichts neues (und besteht in sehr viel mehr Bereichen, als nur bei Autos, schau dir mal Fernseher an...). Kunden wollen aufsteigen nicht zurück. Ein Nachfolger sollte größer sein. Das interessante ist, dass trotz den (im Internet) zahlreichen Beschwerden kaum jemand bereit ist einen Schritt "nach unten" zu machen. Ja, der neue Polo ist so groß wie ein Golf II. Also, warum nicht Polo fahren wenn diese Größe ausreichend ist. Dann spart man, zeitwertbereinigt, sogar richtig Geld und hat immer noch mehr Ausstattung.

Die Gewichtszunahme kommt im Wesentlichen durch Crash-Standards. Ist halt nötig, niemand kauft mehr ein nicht Nischenfahrzeug, dass nicht seine 5 Sterne bei EuroNCAP hat. Und bei mehr Größe und mehr Gewicht kommt halt auch ein stärkerer Motor ins Spiel.

Ich kann mir kein Auto für 30.000,- € leisten.

Früher hab ich mir alle 3 Jahre/100.000 km einen neuen Wagen geleistet. Heute fahre ich einen über 5 Jahre/160.000 km alten Subaru und einen über 6 Jahre/91.000 km gebrauchten Lexus. Neuwagen liegen schon lange nicht mehr drin weil mein Gehalt (Entgelt) schon lange nicht mehr mit der Steigerung der Steuern und Preise mithalten kann.

Ich kann (und will) deine finanzielle Situation nicht bewerten. Aber ehrlich gesagt bezweifle ich, dass dein Gehalt sich so disproportional zum Durchschnitt in Deutschland entwickelt hat, dass du von "2 Neuwagen alle 3 Jahre" zu "kein Neuwagen mehr" getrieben wurdest. Ist davon nicht ein Großteil doch eher "gefühlt" oder womöglich größere Lebensänderung (Eigenheim statt Wohnung? Kinder statt Singledasein?)

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@ Fusion

So frisch im Forum und dann gleich solche umfassenden Beiträge!? Respekt und Willkommen auch noch mal an dieser Stelle.

Ohne zu werten oder beizupflichten, ist es schön, fundierte und dennoch freundliche Beiträge zu lesen.

Gruß,

Alex

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Ist davon nicht ein Großteil doch eher "gefühlt" oder womöglich größere Lebensänderung (Eigenheim statt Wohnung? Kinder statt Singledasein?)

Schön wär's wenn es nur "gefühlt" ist. Ist leider nicht so.

Mein Häuschen zahle ich schon seit 1994 ab und das sogar mit sinkenden Zinssätzen und Kinder sind schon aus dem Haus.

Und dennoch frage ich mich immer wo mein Geld abgeblieben ist.

Mein letztes Neufahrzeug hab ich vor über 5 Jahren gekauft, für 28.000,- €. Das Nachfolgemodell, gleiche Motorleistung, gleiche Ausstattung, nur etwas größer geworden, kostet heute nicht unter 34.000,- € zu bekommen. Preissteigerung von rund 21 % ohne einen entsprechenden Gegenwert. Im Gegenteil: die Innenaustattung ist billiger Plastik, Dinge wie elektr. einklappbare Spiegel beim alten Modell sucht man beim Neuen vergebens. Weniger Auto für mehr Geld.

Mein Gehalt ist in der gleichen Zeit nicht um 21 % gestiegen, dafür dann die Mwst, Sozialversicherungsabgaben, Steuern und Versicherungen. Da täuschen leider solche oberflächlichen Reallohntabellen nicht darüber hinweg.

Man kann sich heute dann eben keinen Golf mehr leisten und muß sich mit einem Polo (zum Preis eines früheren Golfs) zufrieden geben.

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Preissteigerung in 17 Jahren = 23,22 % bzw. ca. 1,2% p.a.

@ vdA

Es mag in der Autoindustrie viele Beispiele geben.

Aber die Audis, die wir uns rausgepickt haben, finde ich da durchaus repräsentativer als einen Subaru.

Subaru hingegen hat andere Probleme. Man sieht es ja auch an den Verkaufszahlen, aber das wird andernorts schon hinreichend diskutiert.

Die Audis werden hierzulande in großer Stückzahl verkauft und Audi gerät auch nicht in Verdacht, übermässig billig zu sein oder seine Profite nicht zu optimieren.

Gruß auf die Alb

Alex

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@H6Fan: Danke. Lese hier schon ziemlich lange mit, aber mit "selbst posten" hats bisher nicht so geklappt, weil (mangels eigenen Lexus) der Bezug in den fahrzeugspezifischen Foren doch nicht da ist. Aber das hier ist ein Thema, zu dem ich vor ein paar Monaten mal recht viel (beruflich) nach"forschen" musste, deswegen dacht ich mir, das ist mal einen Beitrag wert. ;)

Mein letztes Neufahrzeug hab ich vor über 5 Jahren gekauft, für 28.000,- €. Das Nachfolgemodell, gleiche Motorleistung, gleiche Ausstattung, nur etwas größer geworden, kostet heute nicht unter 34.000,- € zu bekommen. Preissteigerung von rund 21 % ohne einen entsprechenden Gegenwert. Im Gegenteil: die Innenaustattung ist billiger Plastik, Dinge wie elektr. einklappbare Spiegel beim alten Modell sucht man beim Neuen vergebens. Weniger Auto für mehr Geld.

Mein Gehalt ist in der gleichen Zeit nicht um 21 % gestiegen, dafür dann die Mwst, Sozialversicherungsabgaben, Steuern und Versicherungen. Da täuschen leider solche oberflächlichen Reallohntabellen nicht darüber hinweg.

Man kann sich heute dann eben keinen Golf mehr leisten und muß sich mit einem Polo (zum Preis eines früheren Golfs) zufrieden geben.

Hmm...darf man fragen was das für ein Fahrzeug war? 21% Preissteigerung in 5 Jahren wäre schon ziemlich heftig - aber eben auch kaum repräsentativ für "die Autos" in Deutschland. Liegt da nicht vielleicht eher eine Repositionierung des Herstellers vor? "Mut zur Nische"? Wenn man mal bei den Bestsellern schaut, lag ein Golf 105PS TDI Comfortline (mit DPF) vor 5 Jahren bei 21.620€. Der Golf VI 105 PS TDI Comfortline heute liegt bei 22.875€ - eine Preissteigerung um nichtmal 6% in 5 Jahren, während der durchschnittliche Nominallohn um ~10% gestiegen ist. Bei Lexus bspw. ist der Einstiegspreis für den GS300 zwischen 2007 und 2011 (letzte Liste die ich hab) um knapp 8% gestiegen, der des GS450h hingegen nur um 1,7% - das Auto ist also in diesen 4 Jahren real gesehen erheblich billiger geworden.

Das man sich mit einem Polo zufrieden geben muss, wenn dieser doch heute genauso groß und besser ausgestattet ist, als früher der Golf, zu einem (real gesehen) geringeren Preis ist das oben angesprochene Problem. Wieso "muss man sich zufrieden geben" - wieso ist man nicht einfach zufrieden? Wenn das Größen-, Motorisierungs- und Ausstattungswachstum das Geld nicht wert ist (auch wenn es real nicht wirklich mehr kostet), warum wird dann ein Polo statt Golf als Rückschritt gesehen?

Naja - Nominallöhne in Deutschland sind in den letzten Jahrzehnten jedenfalls eigentlich immer stärker gestiegen, als die Preisentwicklung im Allgemeinen. Es gab ein paar Jahre in der jüngeren Vergangenheit in denen das nicht so war, und die Relation zwischen Reallohnentwicklung und Gewinnentwicklung in der Wirtschaft halte ich nicht für angemessen. Aber es geht dem "Durchschnittsdeutschen" heute trotzdem in Realtermen besser, als je zuvor. Das Problem ist leider, dass der einzelne Mensch oder die einzelne Familie selten den Durchschnitt wiederspiegelt...

EDIT: Noch ein Beispiel: Dein Subaru - im Januar 2007 kostete ein Forester 2.0 Active Automatik 27.180€, heute kostet er 29.800€. Preissteigerung um 6%. Ausstattung weiß ich jetzt nicht, aber keinesfalls dramatisch.

bearbeitet von Fusion
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1996 habe ich eine sonnendurchflutete 1-zimmerwohnung mit 31,5m² und stellplatz um 52.500 euro erstanden. die wohnung ist bj 1972 und deutlich besser geschnitten als heutige wohnungen. ein balkon und riesiger keller mit 10m² ist noch dabei. dies bedeutet ich habe sie zu einem m²-preis von 1669 euro erstanden und 16 jahre vermietet.

nun wollte ich einen 50m²-anbau machen auf dem jetzigen grundstück. die banken geben mir als selbständigen aufgrund meiner zahlen nur zögernd geld obwohl es natürlich ein passivhaus wäre, welches es zu finanzieren gilt. diesen anbau würde ich um etwa 1190 euro/m² erstellt bekommen. es gibt im ganzen landkreis kein passives gewerbeobjekt, das muss man dazu sagen. sie würde also etwas beleihen, was perfekt zwangszuversteigern wäre. die bank natürlich sieht das anders. grundstück teilen im falle des zahlungsausfalls und objekt "ohne heizung" anbieten müssen.

deshalb dachte ich, ich verkaufe die 1-zi-wohnung. inzwischen aber bekomme ich nur noch 48.000 euro für die wohnung. dachte ich. die käuferin hat 3 wochen lang überlegt und ist am sonntag abend, etwa 12 stunden vor dem von mir durch sie beauftragten notartermin umgekippt. ihr bruder, steuerberater, hat ihr mein objekt schlechtgeredet. die wohnung hat eine rendite von etwa 5%. es gibt sicherlich schlimmeres, zumal die dame riesige angst vor dem kollaps des euro hat.

gegenüber von mir entstehen gerade ähnliche wohnanlagen so wie die meiner wohnung. nur 40 jahre später. große wohnungen, 80m² 2-zimmer-wohnungen und 150m² penthouse-wohnungen. die bauweise kämpft am untersten limit, erreicht gerade noch so kfw70 und dennoch lüften die bewohner nach draussen. es wird zu 100% ausländisch gesprochen und es wird geschlampt, daß sich die balken biegen. alles deklariert als "hochwertig, luxus, etc.). so nun zum thema zurück. die wohnungen kosten allesamt um die 4000 euro/m² und dann muss man stellplatz in der TG separat für 15000 euro ablösen. die wohnungen verkaufen sich in windeseile, noch bevor der rohbau steht. aus dem prospekt raus des knallharten investors (der sich "gemeinnützige gmbh" nennt und bawü-weit bunker hochzieht). momentan betonieren sie noch die tiefgarage. dahinter entstehen vom selben anbieter reihenhäuser mit grundstücksanteil. die sind günstiger und größer, aber das wissen die interessenten der wohnungen nicht...

was sagt uns das? wenn der verstand erstmal aussetzt ist auch in der krise alles möglich. fakt ist, die immopreise sind momentan (vor allem in der schweiz) hoffnungslos überzogen. diejenigen die heute noch, wenn auch zu tiefzinsen finanzieren werden in ihrer rendite hoffnungslos einfahren. und genau deswegen werden alle anderen autos oberhalb der brot- und butterautos nur noch fürs leasing herangezüchtet und nicht mehr für lieschen müller. weil der verkaufspreis nur noch für uns für die foren gedacht ist um sich die nase dran plattzudrücken und nicht mehr für leute wie ich und von der alb die sich so einen unbezahlbaren waren nicht mehr leisten können und wollen.

in was wird noch investiert?

1) gold.

2) bodenständige immobilien. massivbau, kein so mist wie passivhaus.

3) seltenes hifi.

4) oldtimer.

5) etwas PV.

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fakt ist, die immopreise sind momentan (vor allem in der schweiz) hoffnungslos überzogen.

Haha, alles ist relativ. :lol:

Bei uns kommen massenweise Liechtensteiner über den Rhein, um auf der Schweizer Seite ein Haus zu bauen, für das Geld wo sie in FL nur die Bauparzelle bekommen würden (sofern sie dann diese besagte Bauparzelle nach ca. 15 Jahre Wartezeit überhaupt bekommen würden).

Aber es stimmt schon, bei uns ist das Bauen deutlich teurer als in Deutschland oder auch Österreich. Ganz krank ist die Situation in der Agglomeration Zürich oder noch schlimmer ist Genf.

Bei uns auf dem Land ist es aber noch erträglich, sprich für den normalen Arbeiter finanzierbar.

P.S.

die Aussicht aus deiner Wohnung ist wirklich nicht schlecht. Sogar dein Prius kann man auf dem Vorplatz sehen. :)

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Die offiziell vermeldeten Inflationsraten könnt ihr mal getrost in die Tonne treten.

Die sind nur "Valium für das Volk". Da wird genauso manipuliert und betrogen wie bei Arbeitslosenstatistiken.

Welcher Warenkorb wirklich repräsentativ ist, darüber läßt sich trefflich streiten. Diesen Nebel kann man gut zur Valiumproduktion nutzen.

Ich habe für mich seit Einführung des Euros eine Inflation von 5 - 7% per anno ermittelt.

Der Deal war einfach. Deutschland verteilt sein erarbeitetets Vermögen an Resteuropa (die Siegermächte) und erhält dafür die Fläche der DDR zurück.

Wir verzichten auf die DM und verteilen unseren Besitz über "kommunizierende Röhren" via Euro an alle.

Kohl hat sich seinen Platz in der "Gechichte" von uns allen auf Generationen hinaus bezahlen lassen.

Er wird ihn bekommen, allerdings nicht an dem von ihm angedachten Platz, sondern in ein paar Jahren, wenn alles kollabiert ist, gemessen am Ergebnis seiner Fehlleistung, als größter Unheilsbringer im Wettstreit mit einem anderen großen Verbrecher an der Spitze des dt. Volkes.

bearbeitet von DrHybrid
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